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Tafel 1 Rechte Seite
Die jüdischen Kinder wurden - meist nach einer häuslichen Vorschule - in einer Privatschule (bei der Familie Salomon?) unterrichtet. 1824 unterrichteten zwei Hauslehrer in zwei Familien. Drei Kinder besuchten die evangelisch-lutherische Schule in Porz.
Nach einigen Generationen hatten sich die jüdischen Familien in Zündorf und Umgebung zum Teil Wohlstand und Ansehen erworben. Sie besaßen große Unternehmen und waren u.a. Mitglied in örtlichen Gruppierungen und Vereinen. So war Albert Tobias von 1926 bis 1933 in Porz Schützenkommandant. Selbst als er 1942 von den Nationalsozialisten inhaftiert wurde, besuchten ihn noch Einheimische….
Im aufkommenden Nationalsozialismus nach dem Ersten Weltkrieg wanderten einige jüdische Familien aus, andere zogen nach Köln um, weil sie meinten, dass es ihnen dort in einer Großstadt wirtschaftlich besser ginge…
Der ursprüngliche Besitzer der Marktstr. 7 und weithin bis in die Nazizeit angesehene und einflussreiche Metzger Albert Salomon verstarb am 27.02.1942 in Zündorf eines natürlichen Todes. Seine Beerdigung auf dem jüdischen Friedhof war dort die letzte. Er wurde von einem Rabbiner im auffällig weißen Gewand beerdigt, was 1942 lebensgefährlich war. An der Beerdigung nahmen viele Zündorfer teil – sicherlich nicht zur Freude der Nationalsozialisten….
Seine Schwester Karoline Salomon (* 18.09.1872 in Zündorf), die auch seit dem 4.05.1924 in der Marktstraße 7 wohnte und Ruth Tobias (geborene Seligmann, * 20.06.1909 in Wuppertal-Barmen) wohnhaft in Porz Mitte am 15.06.1942 über Köln-Ehrenfeld nach „dem Osten transportiert“, wo sie dann in Treblinka bzw. in Litzmannstadt ermordet wurden.
Ebenso wurden 1942 noch weitere, in Zündorf noch lebende Juden, abtransportiert und ermordet. An diese Menschen wird durch sog. „Stolpersteine“, einem Projekt des Künstlers Gunter Demnig, im Boden vor den Häusern erinnert…
Am 19.11.1942 löscht das Amtsgericht Köln die Judengemeinde Zündorf im Vereinsregister und kurze Zeit später wurde Porz „judenfrei“ erklärt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten in Köln ca. 30 bis 40 Juden ihre Verstecke verlassen und einige wenige kehrten aus Konzentrationslagern zurück. Sie gründeten 1952 offiziell eine neue Synagogengemeinschaft.
Auch in Porz gibt es seit den 1990er Jahren wieder eine jüdische Gemeinde.

 

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