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Geschichte(n) aus dem alten Zündorf

© Hans Burgwinkel (hat meine Erinnerung Lücken oder ich stelle etwas falsch dar, bitte melden)

Geschichten werden lfd. korrigiert, ergänzt usw

Stimmt das ?

Am 14. April 1945 wurden die rechtsrheinischen Stadtteile vollständig besetzt. Die US-Army überquerte den Rhein mit Hilfe einer Ponton-Brücke zwischen dem Stadtteil Sürth und dem rechtsrheinischen Zündorf.

Vorbemerkung

  • zur Person
  • famlilärer Hintergrund

 

1)      Gemeinschaftsbad

2)      O’m Dürpel

3)      Beim Metzger Fernsehen

4)      Der Klapperstorch

5)      „Quallmänner“

6)      Autofahren

7)      Rhabarber-Schlitten /Super-Bahn

8)      Soziale Vorurteile, Spielen in der Schmittgasse

9)      Die Grossen / Schwimmen lernen

10)   Lehrer nass machen

11)   Besondere Messdiener 

12)   Munitionkloppen

13)   Schlittenfahren

14)   Maiflötche

15)   Knolle

16)   Flitsch / Gewehrflitsch

17)   Blasrohr  

18)   In der Schlau

19)   Die untere Groov  / Fähren

20)   Cowboy und Indianer

21)   Spielkameraden

22)   Marktstraßen-Bande (mit etlichen Erinnerungsschwächen… Hilfe erbeten !!!!)

23)   Frösche

24)   Lichtfinger

25)   Kann man mit "Blauen" spielen ?

26)   Hasenbrot

27)   Spaziergänge mit Oma

28)   wilder Bauschutt (Müllkippen)

29)   Schlittschuhlaufen

30)   Bahnschlage

31)   Sälcheslaufen

32)   Eisschollen

33) Schwimmen und KD-Dampfer

 

34)   weitere mögliche /geplante Geschichten

 

Vorbemerkung

zur Person:

Der Autor, „Hans“ (auch Johann, früher  Hansi oder – äußerst  ungern - „Buddha“) Burgwinkel, wurde 1950 als Sohn von „Gretchen“ Burgwinkel und Johann Burgwinkel (in Poll: „Panne-Schängche“), Klempner und Dachdeckermeister in Köln-Porz- Zündorf geboren. Wuchs zunächst in der Schmittgasse 71, ab 1956 in der Marktstrasse 7 auf. Väterlicherseits aus einer bekannten  alten Köln-Poller Familie („die Panne“)  stammend, war er zudem regelmäßig – mehrfach wöchentlich – in Poll bei seiner Familie rund um das Poller Urgestein und Original „Panne-Schäng“. Machte am Stadtgymnasium Porz (Urbach) Abitur. Nach einer „Wanderzeit“ wurde er 1974 in Poll heimisch und vielseitig aktiv – nach einem schweren folgenreichen Unfall auf einer Dienstreise Mitte der achtziger Jahre  insbesondere auch in seiner heimatlichen Umgebung

Hauptsächlich weil er 1989 in Köln eine "Unabhängige Wählergemeinschaft" (UWG), die Kölner Bürger-Gemeinschaft mitgründete und in Poll in einem Wahlbezirk sogar über 29% der Stimmen erreichte, wurde/wird er in Poll auch der "Bürgermeister von Poll" genannt.

Auch nach seinem Ausscheiden aus der UWG 1996 blieb er in vielen Bereichen aktiv und half insbesondere bei Gründung von Bürgerinitiativen bzw. -aktionen.

Anläßlich des 1000-jährigen Jubiläums von Zündorf hat er angefangen, kleine Geschichten aus Zündorf zu schreiben…auch als Anregung für andere, damit Geschichte(n) nicht in Vergessenheit gerät

Vorschläge werden gerne angenommen und nach Prüfung eingestellt

 

 

Familiärer Hintergrund

Mein Vater stammte aus einer gut-situierten alten Poller Familie „De Panne“ in Poll seit ca. 1720 nachgewiesen und mit fast allen Poller Ur-Familien nach und nach verwandt oder verschwägert – wie damals auf dem Dorf üblich. Er lernte Dachdecker und Klempner und wurde einer der jüngsten Dachdeckermeister in Köln.

 Meine Mutter, eine geborene Braun stammt aus Westhoven, aus einer ärmeren Eisenbahnerfamilie. Sie schämte sich ihrer Herkunft sehr, dass sie nie angab, wo sie in Westhoven genau gewohnt hatten, denn sie schienen sehr ärmlich gewohnt zu haben. Sie machte eine Lehre als Verkäuferin in verschiedenen „Konsum“- Häusern, u.a. auch in Poll. Daher erhielt sie auch den Spitznamen „et Konsums-Gretche“. Bereits in jungen Jahren leitete sie eine Filiale in Kalk.

In Poll wurde mein Vater auf sie aufmerksam und warb um sie. Sie wollte aber keinen „schmutzigen“ Handwerker, gab aber schließlich nach, nachdem sie von der Familie meines Vaters bedrängt worden war.

 Meine Eltern heirateten 1935 und zogen dann nach Zündorf in die Schmittgasse 17 auf dem Bauernhof Kierdorf. Meine Mutter hatte darauf bestanden, um unabhängig von der gutsituierten und einnehmenden Poller Familie zu werden.

Mein Vater wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zum Militär eingezogen, bis er dann aber in einer Kesselschlacht bei den Prpjet-Sümpfen in russische Kriegsgefangenschaft geriet.

 Im August 1949 wurde er erst wieder entlassen, nachdem ihn viele bereits für nicht mehr überlebensfähig erklärt hatten. Er hatte schlimm zu leiden gehabt, weil er irrtümlich für einen SS-Angehörigen gehalten worden war, denn er hatte beidseits an den Oberarmen Narben, weil er noch in Friedenszeiten als Dachdecker durch ein Dachfenster gestürzt war und sich dabei verletzt hatte. SS-Angehörige hatten ihre Nummer / Zeichen an den Oberarmen eintätowiert, die sie aber zu beseitigen versuchten, bevor sie in Gefangenschaft gerieten. Mein Vater war nie Angehöriger der SS.

 Meine Mutter arbeitete u.a. in Zündorf bei der Metzgerei Andernach, später beim Lebensmittelgeschäft Berger und danach lange Zeit bis etwa 1960 in der Kölner Markthalle.

Mein Vater hatte den Dachdeckerbetrieb bis er in den siebziger Jahren einen Schlaganfall erlitt. Dann wurde der Betrieb von einem entfernten Verwandten Peter Kühlem übernommen, der nach wenigen Jahren das Haus Schmittgasse 71 kaufte und den Betrieb wieder nach dort verlegte – so schloss sich hier ein Kreis….

Dies habe ich geschrieben, weil hierdurch einige Ereignisse / Eigenarten / Zustände erklärbar sind...

 

 

 

1. Gemeinschaftsbad 26.12.2007

Meine Eltern waren bis Ende der fünfziger Jahre nicht mit Reichtum gesegnet. Mein Vater war zwar selbständiger Klempner und Dachdeckermeister, musste aber immer noch in seinem elterlichen Betrieb in Köln-Poll aushelfen. Aber das ist eine andere Geschichte…

Zudem geriet er im zweiten Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft für fast 10 Jahre in russische Kriegesgefangenschaft. Auch das ist eine andere Geschichte…

 Als er 1949 schwer krank zurückkam, erkannte ihn meine Mutter auf dem Bahnhof zunächst nicht mehr… Auch das ist eine andere Geschichte…

 Meine Eltern wohnten seit 1936 in der Schmittgasse 71, bei Kierdorfs, einem Kleinbauern. Zunächst wohnten sie in einem einzigen Zimmer. Als ich später geboren wurde und auch meine Großmutter aufgenommen wurde, bekamen sie ein zweites Zimmer im 1. OG  zur Straße hinzu. Mein Vater hatte eine kleine Werkstatt auf dem Hofgelände.

Ich wurde 1950 geboren…

Einmal in der Woche wurde gebadet. Dazu wurden auf dem großen Holzküchenherd der Wasserkessel und mehrere Töpfe mit Wasser erhitzt. Der Tisch im „Wohnküchenbüroesszimmer“ wurde zur Seite geräumt und ein paar Handtücher ausgelegt. Mein Vater hob dann die große Blechwanne im Hof vom Haken, reinigte sie von Dreck und Hühnermist und stellte sie dann in die Küche. Dann wurde heißes Wasser in die Wanne gefüllt und er durfte als erstes baden – mit mir zusammen. Darauf war ich sehr stolz !. Dann durfte meine Mutter in die Wanne, aber ich wurde dann mit meinem Vater hinausgeschickt – auf keinen Fall sollte ich meine Mutter nackt sehen. Wenn meine Mutter fertig war, durfte schließlich meine Oma in das von bereits von drei Leuten benutzte Wasser.

Aufgrund dieser Badesitten ekele ich mich bis heute vor Wasser mit (Kern-)Seifenschaum.

 

2. O’m Dürpel 26.12.2007

Heute sieht man es kaum noch, manchmal noch in sehr ländlichen Gebieten aber häufiger im Süden…

Vor der Haustüre hatten früher viele Häuser eine große steinerne Eingangsstufe. Sie war meist im Antritt höher als normal. Diese wurde „d’r Dürpel“ genannt. Hier saß man und beobachtete alles was draußen passierte.

Auch wir hatten eine derartige Stufe. Hier saß ich dann mit meiner Oma und wir beobachteten, was draußen passierte. Ich fühlte mich dann wie ein Großer, denn auf dem Dürpel sah man hauptsächlich die Alten sitzen.

 Allerdings gab es bei uns eigentlich nichts zu sehen, denn wir wohnten ja am Ende der Schmittgasse (siehe auch „Baden“). Aber man konnte die Ecke Wahner Strasse / Schmittgasse sehen, wo es mehrere Geschäfte gab und natürlich die Haltestelle des Rhabarberschlittens, der Kleinbahn Zündorf - Siegburg. Ansonsten gab es viel Felder und Natur zu sehen.

 

3. Beim Metzger Fernsehen 01.02.2008

 Für viele kaum vorstellbar, aber in der Zeit um 1954 / 55 war Fernsehen noch absoluter Luxus. Nur wenige Leute besaßen einen Fernsehapparat. In unserer sehr großen Familie hatte nur mein Onkel Georg in Köln-Riehl einen Fernseher. Aus heutiger Sicht ein großes Kasten mit einen winzigen Bildschirm.

 Es war für uns immer ein besonderes Ereignis, wenn wir bei Onkel Georg zu Besuch waren und der Fernseher wurde eingeschaltet.

Selbst in Gasstätten – wie heute oft üblich – gab es keinen Fernseher. Allerdings glaube ich mich erinnern zu können, dass später zuerst in der Gaststätte Kürten auf der Wahner Straße neben der Straßenbahnhaltestelle ein Fernsehapparat für die Gäste aufgestellt wurde.

 Viele nutzen daher die Gelegenheit, beim Metzger fernzusehen. Nicht bei unserem Zündorfer Metzger Andernach, sondern bei „Radio Metzger“. Dies war ein Radio- und Fernsehgeschäft auf der Hauptstr. in Porz gegenüber der kath. Kirche.

Dort lief bei besonderen Ereignissen ein Fernsehapparat im Schaufenster und man ging dann dort hin, um interessante Sendungen von der Straße aus zu verfolgen.

Ich kann mich nur an mindestens zwei Besuche erinnern. Es waren „Besuche“, denn es waren wichtige Ereignisse, die schon Tage vorher besprochen wurden und für die man sich entsprechend anzog.

Einer davon ist mir ziemlich schwammig in Erinnerung. Daher glaube ich, dass es 1954 zur Fußballweltmeisterschaft gewesen sein muss, denn für meinen Vater, der nicht unbedingt fußballbegeistert war, war sehr wichtig und „wir freuten uns sehr und waren glücklich…“

Ein anderes Mal fuhren wir dort hin, um eine Familiensendung zu sehen. Ich glaube, dass es eine Sendung von Peter Frankenfeld in seiner großkarierten Jacke war…

  

4. Der Klapperstorch  oder wie man Kinder bekommt 01.08.2007

Wie jeder weiß, bringt der Klapperstorch die kleinen Kinder. Wenn der mal vergisst vorbeizukommen, muss ein Stückchen Zucker auf die Fensterbank legen… aber das ist vielleicht einmal ein andere Geschichte wert.

Als Kind muss man aber nicht alles glauben, was Erwachsene sagen. Das stellt man leider aber auch selbst noch als Erwachsener fest…

Nach meiner Erinnerung war ich schon ziemlich groß – so sicherlich um die fünf Jahre alt. Da weiß man schon eine Menge, wenn nicht sogar „Unmengen“…

Jedenfalls hatte ich einen älteren Freund, Addi Pohl (?) aus der Keimergasse, der wohnte neben Conneys, die hatten eine Tochter… ??? und vor Burkens mit Sohn Toni, aber der war viel älter und somit hatten wir wenig Kontakt. "Addi" hieß wahrscheinlich Günter, wie mir ein Verwandter, Ady Pohl, nach Erstveröffentlichung dieser Geschichte mitteilte - ein Addi wohnt dort niemals.... (so kann einen die EWrinnerung täuschen)        .

Und …. ? Das war ein Mädchen und richtige Jungs spielen nicht mit Mädchen – die können ja nichts mitmachen …

Ich hatte gehört, dass Addi bald ein Geschwisterchen bekommen sollte. Woher das die Erwachsenen alle wussten, war mit nicht klar – aber Zündorf war nun mal ein Dorf und da klatscht man viel.

Vor allem wurden Erwachsene immer so komisch, wenn sie über Kinderkriegen sprachen. Das war äußerst verdächtig und mir war nach intensiven Nachdenken und Gesprächen mit meinen Freunden klar, dass das mit dem Klapperstorch einfach gelogen war. Aber das passte den Erwachsenen nicht. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich eine Ohrfeige bekam, als ich versuchte, Ihnen klar zu machen, dass ich nicht das Märchen vom Klapperstorch glaubte.

Irgendwann war es jedoch soweit: Das Baby war da und ich durfte es sehen….

Aber etwas ganz anderes erschütterte mich bis innerste und traumatisierte mich noch für Jahre später: Die frische Mutter, Frau Pohl hatte Verbände um beide Beine. Sie schien doch ziemlich verletzt worden zu sein.

ES WAR WAHR – DER KLAPPERSTORCH HATTE SIE INS BEIN GEBISSEN – ES WAR GENAUSO, WIE DIE ERWACHSENEN SCHON IMMER BEHAUPTET HATTEN !

Ich war also ziemlich vorlaut gewesen und ich nahm mir vor, nie wieder so vorlaut zu sein. Insbesondere nicht in Bezug auf Kinder bekommen…

Jahre später – ich war schon in der Sexta des Stadtgymnasiums Porz – diskutierten wir fachmännisch über Kinderkriegen. Wir waren uns äußerst unsicher, denn wir wussten ja schließlich, dass Männer Spermien hatten, die „da unten bei der Frau“ dann das Kinderkriegen auslösten. Zudem wussten wir, dass manchmal – wie war uns nicht klar - bei Zungenküssen Spermien übertragen werden konnten. Deshalb wollten die meisten Mädchen auch keine Zungenküsse.... Aber wie – verdammt noch mal - kommen die Spemien über den Magen nach „da unten“ ???.

Wir hatten noch einen älteren Kameraden, Gerd, der lachte uns aus, und versuchte damit anzugeben, der es ganz anders ginge und das er das schon mit XY gemacht habe. Aber das war doch so ein Angeber, der sich bei uns nur einschleichen wollte und außerdem war XY so ein nettes Mädchen und so eine tolle Sportlerin, dass dies unmöglich stimmen konnte… 

 

5. Quallmänner 26.12.2007

 Einmal in der Woche kochte Bauer Kierdorf, ein im Gegensatz zu seiner Frau - sehr gutmütiger und geduldiger Mann, Schweinefutter. Er benutzte hierzu einen steinernen Bottich, der ansonsten auch zum Wäschekochen benutzt wurde. Ich weiß nicht mehr genau, was da alles reinkam – auf jeden Fall Kartoffeln, Kartoffelreste und Rüben. Aber wenn es soweit war, kniepte er mir zu und wir zwei gingen in den Stall und setzten uns vor den Ofen.

 Irgendwann war es endlich soweit. Ein wunderbarer Geruch erfüllte den Stall: Der Dampf garer Kartoffeln gemischt mit dem Geruch unbekannter Zutaten (Essenreste?).

 Wir zwei langten dann zu. Vorsichtig suchten wir ganze Kartoffeln aus dem Schweinefraß und aßen sie genüsslich….

 Wir mussten allerdings sehr vorsichtig sein, denn wenn wir erwischt wurden, gab’s Ärger.

 Quallmäner sind umgangssprachlich Pellkartoffeln.

 

 6. Autofahren 26.12.2007

In Höhe unseres Hauses endete die geteerte Straße, dahinter kamen nur noch Feldwege und freies Feld. Allerdings gab’s auf der heutigen Houdainer Str. noch ein großes Steinhaus, von den „reichen Schmitzens“ und einen weiteren Kleinbauernhof Schmitz (?), die aber trotz gleichen Namens nicht miteinander verwandt waren.

Der Hauptverkehr in Zündorf floß von Porz kommend über die Schmittgasse und bog dann über Wahnerstr. nach Wahn ab. Der Verkehr war so dünn (ein paar Autos pro Stunde), dass man z.B. auf der Wahner Str. problemlos Rollschuhlaufen konnte und nur selten gestört wurde.

Ab und zu kam es allerdings zu für mich aufregenden Ereignissen: Die Belgier (belgische Garnison) kamen mit einen wunderbaren, fremdartigen auf- und abschwellenden Signalgeheul angerast. Entweder kam eine ganze Fahrzeug-Kolonne oder es kam ein Krankenwagen. Meistens waren es Fahrten zwischen den Kasernen in Westhoven und Spich. Aufgrund des mangelnden sonstigen Verkehrs waren die Sirenen minutenlang vorher und nachher zu hören. So konnte ich dann immer schnell zur Ecke Wahner Straße fahren.

 Wir hatten als Geschäfts- und Privatwagen einen alten dreirädrigen „Tempo“ mit einer Lenkstange. Ein schönes Auto, denn man konnte ihn einfach mit einer Person aufrichten, wenn er einmal - z.B. in einer Kurve - umkippte.

„Lange“ bevor mein Vater nach Hause kam, war auch sein Auto zu hören: Töff-Töff im Stakkato – je nach Geschwindigkeit.

Ich rannte dann schnell nachhause bzw. nach draußen, denn ich durfte dann meinem Vater helfen, den Wagen rückwärts in den Hof zu fahren. Er nahm mich auf den Schoß und wir fuhren dann den Wagen. Beide waren wir ganz stolz: Er auf mich und ich auf mich…

In den letzten „Jahren“ (in Wahrheit wahrscheinlich Wochen) vor unserem Umzug in die Marktstrasse konnte ich sogar den Wagen ganz alleine auf dem Schoß meines Vaters in den Hof lenken.

Natürlich war ich aber dann auch nach kurzer Zeit schon im reifen Alten von fünf Jahren in der Lage, Rennen zu fahren: Ich durfte mich dann in den – mit ausgeschalteten Motor, stehenden - Wagen setzen und Rennen fahren: Brrrrrrr, Roarrrrh, wummmmmmm

Allerdings durfte ich nicht herumtollen oder zappeln, denn sonst kippte der Wagen um....

  

7. Rhabarber-Schlitten / Super Bahn 21.03.2008 / 02.12.2010

Als Sohn eines Handwerksmeisters war ich von je her von Technik jeder Art fasziniert. Daher war für mich besonders der Schienenverkehr interessant, zumal ich von unserem Haus in der Schmidtgasse zumindest die Haltstelle der Siegburger-Kleinbahn, dem sogenannten „Rhabarber-Schlitten“, beobachten konnte. Dieses Bähnchen war für uns Kinder ein viel schönerer Anblick als die Bahnen der KVB, denn die kleinen Wagen fuhren gemütlich und schaukelnd durch die Felder. Man musste immer Angst haben, dass sie umkippten oder aus den Schienen sprangen – was aber mysteriöserweise nicht passierte, zumindest in Zündorf nicht.

Ich hatte trotz des schönen Anblicks soviel Angst vor diesen Gefährten, dass ich nur ein einziges Mal damit gefahren bin. Hier muss allerdings erwähnt werden, dass die Bahn für Zündorfer ziemlich uninteressant war, da sie „nur“ in den „Balkan“ und weiter nach Siegburg fuhr. Der „Balkan“ fing für uns hinter Lülsdorf bzw. Ranzel an und umfasst das Gebiet bis zu Sieg.

Um 1958 fuhr allerdings auf der Rhabarberbahn versuchsweise ein "super-moderner" Straßenbahnwagen. Wir konnten von den Fenstern unserer neuen Schule an der Schmittgasse bis zur Haltestelle der Siegburger Linie sehen und wenn der "Super-Wagen" kam, wurde der Unterricht uninterressant und schauten alle aus den Fenstern. Er war nicht mehr so kantig und offen, wie das alte Bähnchen, sondern "schön, rund und schnittig". Er wurde nie regelmäßig eingesetzt, wie ich später einmal erfuhr, war er für die "krummen Gleise" nicht ausgelegt und entgleiste öfter. Daher wurde er auf der Hauptstrecke von Siegburg nach Bonn eingesetzt.

Obwohl ich sonst nie mit dieser Bahn fuhr (was wollte ein Zündorfer schon auf dem Balkan ?) bin ich einmal damit nach Langel und zurück gefahren, um an diesem Fortschritt teilzuhaben.

Die KVB hatte nichts vergleichbares auf der Strecke nach Zündorf in Betrieb. Erst Jahre später setzen sie ähnliche, aber nicht so komfortable Wagen ein.

 

8. Soziale Vorurteile, Spielen in der Schmittgasse, 26.12.2007

 In Zündorf gab es zumindest noch bis in die sechziger Jahre strenge lokale Aufteilungen – manchmal ging das einher auch mit sozialen Einteilungen / Vorurteilen.

 Es gab zunächst einmal Niederzündorf und Oberzündorf. Dann gab es die Steinsiedlung, die „schwazze“ Siedlung die Kolonie, den Pi-Park und „das Loch“.

Ich wuchs sowohl in der Schmittgasse als auch in der Marktstrasse in einer Umgebung mit starken Vorurteilen auf. Danach stellte die obige Reihenfolge auch eine klare absteigende soziale Wertung dar. Aus meiner heutigen Sicht und meinem heutigen Wissen stellte die soziale Wertung besonders von Seiten meiner Mutter einen fast traumahaften Schutzmechanismus dar. Aber das ist vielleicht einmal eine andere Geschichte wert.

Diese Vorurteile wurden aber ziemlich früh von mir durchbrochen…

Ich durfte eigentlich nur mit Kindern aus meinem Nahbereich, d.h. Schmittgasse, Keimergasse und Wahner Strasse spielen. Dies war auch unser Hauptspielgebiet – schließlich war ich maximal 5 Jahre alt. Allerdings sind wir auch schon mit unseren Tretrollern „ausgebüxt“ und haben z.B. auf der Wahner Strasse außerhalb der Bebauung Eier an die Bäume geschmissen. Eier, die wir vermeintlich unbemerkt, auf „unserem“ Bauernhof den Hühner stibitzt hatten…Erst als ich ca. 50 Jahre später einmal diese Geschichte Freunden erzählte und meine Mutter zuhörte, lachte sie – etwas bitter – und zeigte sich erfreut über eine späte Aufklärung: Die Bäuerin Kierdorf, auf deren Hof wir zur Miete wohnten, hatte ab und zu behauptet, meine Mutter hätte Eier gestohlen – und schon hätte es wieder Krach gegeben.

Ab und zu tauchte ein Junge aus dem „Loch“ auf, Peter Höhnscheid und wir spielten zusammen. Aber ich durfte das nicht und wurde ausgeschimpft zumal auch Peter – wahrscheinlich mehr oder minder unbewusst wegen dieser verrückten Vorurteile – einmal bei uns eine kleine Fensterscheibe eingeworfen hatte. Im Laufe der Jahre spielte ich jedoch immer mehr mit ihm und er wurde „mein bester Freund“. Mit ihm konnte ich auch noch (kleine) Abenteuer erleben.

Für mich war dass alles rätselhaft, denn die hatten mehr Zimmer als wir… die Eltern waren nett…aber das Problem war, das sie „im Loch wohnten“…

Ein weiteres Vorurteil klärte sich erst jetzt nach Veröffentlichung dieser Geschichte auf. Hansi W. war zusammen mit mir Messdiener im Kloster. Aber "alle" Leute rümpften über W.s ewas die Nase - ich verstand nie warum, insbeondere weil ich bei Besuchen in der Familie nicht besonderes oper gar asoziales feststellen konnte. Ich wunderte mich auch, warum Hansi im KLoster als Messdiener dienen durfte. Dies waren eigentlich nur "seriöse" Familien....

Wie ich jetzt erfuhr, entstammte er einer sog. Kriegsehe, sein Vater war Östereicher und sprach starken Dialekt. Er schien sich auch im Rheinland nicht wohlzufühlen und war wahrscheinlich deshalb für viele ein Sonderling.

..

9. Die Grossen / Schwimmen lernen 26.12.2007

 Mit Respekt und Ehrfurcht wurden immer die Großen betrachtet. Das waren die Jungs, die mindestens 4 Jahre älter waren und sich auch um die Kleinen kümmerten.

 „Mein Großer“ war „Tubba“ und ein bisschen war es auch „Klapparsch“, der aber jünger war und somit kein wirklich „Großer“ war. Tubba hieß Jakob Engels und wohnte bei uns in der Marktstrasse schräg gegenüber.

Nachdem wir 1956 in die Marktstraße gezogen waren und bevor ich 1957 eingeschult wurde, bot er mir seinen „Schutz“ an: „Wenn Du mal Probleme in der Schule hast, kannst Du jederzeit zu mir kommen und ich helfe Dir“ – aber das und mit der Schule ist vielleicht einmal eine andere Geschichte wert.  

 Schwimmen gelernt habe ich nicht im Rhein, sondern in einem Urlaub an der Nister im Westerwald. Aber wenn es heiß warm, waren wir jeden Tag am Rhein.

Wir kleinen durften nur rechts von „dr eerste Kribb“ (1. Buhne, wo heute die Fähre nach Weiß ablegt) planschen und schwimmen.

Es gab für das Schwimmen – wie auch für andere Dinge auch - strenge Regeln, die der Sicherheit und Ordnung dienten. Es gab unzählige Gefahren, vor allem gefährliche Strömungen, Strudel, Bombenlöcher und eiskalte Stellen. Alle – zumindest aus Nieder-Zündorf hielten - sich an diese ungeschriebenen, aus langer Erfahrung entstandenen Regeln.

Ab und zu hielt sich ein anderer nicht daran und kam zu Schaden - aber das ist vielleicht einmal eine andere Geschichte wert.

Man durfte bis Brusthöhe ins Wasser, links von der erste Kribbe durften wir nur im Sand spielen und gerade mit den Füssen ins Wasser.

 Wenn man schwimmen konnte, durfte man mit einem Großen auch einmal eine Runde in der Fläche zwischen der ersten Kribbe und den „Sibbe Pöhl“ (dem nächsten rheinabwärts gelegenen Buhnensystem mit einem großen Innenbecken) schwimmen. Allerdings war die rechte Seite dieser Fläche im Boden schlammig, so dass man immer wieder zum Ausgangspunkt zurück schwamm.

 Im nächsten Schritt durfte man kurz in der Mitte dieser Fläche kurz in die „Strömung“ hinaus. Direkt neben der Buhne war es zu gefährlich, weil dort ein kleines Bombenloch und ein kleiner Strudel waren.

Die nächsten Schritte waren dann Ausdauerübungen von „neben der eerste Kripp“ mit zunehmender Entfernung entlang der  „Sibbe Pöhl“. Dort verlief eine lange Buhne parallel zum Ufer. Das war aber bereits ziemlich gefährlich, weil dort starke Strömungen herrschten, das Ufer steil abfiel und unangenehmes Geröll bzw. Basaltsteine den Ausstieg behinderten

Auf keinen Fall durfte man mit Schwimmhilfen oder Reifen in die Strömung oder auch nur in die Nähe, weil dies zu gefährlich war.

 Für das richtige Schwimmen gab es meist einen Führer, ich glaube mich hier besonders an Helmut Haller (?) erinnern zu können. Das „richtige Schwimmen“ war das gemeinsame Schwimmen von der „sechste Kripp“, heute etwas unterhalb des Einlasses vom Klärwerk, zur ersten Kribbe. Es schwamm immer eine Gruppe, niemals jemand allein. Meist wurde auch nur einmal am Tag geschwommen – es war ja auch in der Hitze etwas anstrengend zunächst zur sechsten Kribbe am Ufer barfuß hochzulaufen.

 Wenn man alle Vorübungen gut durchgestanden hatte, wurde man dem jeweiligen Führer meist von einem Großen eingeladen oder empfohlen. Bei mir waren es entweder Tubba oder Jürgen Holz, der mir gegenüber wohnte.

 Ich war ziemlich aufgeregt beim ersten Mal, ich weiß nur noch, dass ich etwas enttäuscht war von der „strengen Prüfung“. Der Führer – ich weiß nicht mehr, wer es war - schaute mich nur kurz prüfend an und fragte nur „Kannst Du das ?“ Ich nickte und mein großer „Pate“ sagte was, wie „Der ist gut“ und dann ging’s los… alles weitere ist vielleicht einmal eine andere Geschichte wert.  

 

10. Lehrer nass machen 01.02.2008

  Ich weiß nicht, wer es uns beigebracht hat – wahrscheinlich war es ein üblicher „Brauch“ – genau genommen ein „dicker Hund“, wenn nicht sogar eine kräftige Sauerei.

 Heute lächelt man drüber oder schüttelt sich. Eines ist jedoch klar, wenn dies heute in einer Schule gang und gäbe wäre, wäre intern und öffentlich die Hölle los.

 Och, wie wor dat fröher schön: Vieles von dem was wir früher anstellten, würde heute Polizei und wenn nicht sogar Gerichtsverfahren nach sich ziehen.

 Im ersten Schuljahr 1957 besuchte ich noch die alte Volksschule an der Hauptstr. zwischen Gütergasse und Enggasse. Dort waren die Toiletten in einem flachen Nebengebäude untergebracht. Jedenfalls war die Decke nicht sehr hoch.

 Für uns war es dann ein besonderer Reiz, kurz vor der Pause noch einmal zur Toilette zu gehen („Herr Lehrer, ich muss mal“) oder während der Pausen einen stillen Moment abzupassen, was nicht einfach war, denn wenn man erwischt wurde, konnte es ziemlichen Ärger geben. Zwar auch von den „Großen“, d.h. den älteren Schülern ab 6. Schuljahr, aber insbesondere von den Lehrern, die unsere eigentliche Zielgruppe waren.

 Jedenfalls lernte ich als Erstklässler, mit einer besonderen Technik, die ich aus vielerlei Gründen hier nicht näher beschreiben möchte, bis hoch an die Decke zu pinkeln. Dort hingen dann bei genügend „Druck und Technik“ viele dicke Wassertropfen, die dann langsam wieder auf die nachfolgenden Darunterstehenden wieder herabtropften.

 Uns war es daher ein besonderes Vergnügen, wenn das Timing so gut funktionierte, dass es einen Lehrer traf.

 Ich kann mich nicht erinnern, dass hier mal jemand erwischt, geschweige denn bestraft wurde.

 Meine Erinnerung an dieses „technische Verfahren“ war nach 50 Jahren so zweifel- und traumhaft, dass ich auf einem Klassentreffen Ende 2007 Schulkameraden danach fragen musste, bis mir dieser Streich dann auch von anderen bestätigt wurde.

 Info

Die alte Volksschule an der Hauptstr. war die dritte oder vierte Schule in Zündorf. Sie wurde 1958 durch neugebaute Schule in der Schmittgasse – gegenüber unserer alten Wohnung – ersetzt. Zuerst war sie für die Unterbringung von italienischen Gastarbeitern (auch hierüber hab ich eine nette Geschichte im Kopf) genutzt und später abgerissen – Näheres siehe auch K.H. Boley…

 

11. Besondere Messdiener 26.12.2007

In Zündorf gab es zwar drei Kirchen und eine Kapelle, aber regelmäßige Gottesdienst fanden nur in der Pfarrkirche St. Mariä Geburt und in der Klosterkapelle in der Gütergasse statt.

Insbesondere von meiner Mutter „streng katholisch“ erzogen, hatten wir ein enges Verhältnis zur Kirche – aber das ist auch Anlass zu einer anderen Geschichte, über die ich vielleicht ein anderes Mal Näheres erzähle.

Aber auch geschäftlich – meine Eltern hatten einen Dachdeckerbetrieb… - „mussten“ wir gute Kontakte zur Kirche und zum Kloster pflegen…

Da ich zumindest ab ca. 1956 öfter mal bei Arbeiten in Zündorf „half“, bekam ich ein gutes Verhältnis zum „Zündorfer Kloster“. Dieses wurde von den Cellitinnen betrieben und war aufgeteilt in den Hauptkomplex mit Kapelle und gegenüberliegenden Hofanlagen im ehemaligen Anwesen Pelletier in Niederzündorf und in den Bereich um die Kirche St. Martin in Oberzündorf.

Als die Schwestern erfuhren, dass ich auf das Gymnasium gehen sollte, überedeten sie meine Eltern, mich Messdiener im Kloster werden zu lassen. Dies war ein besonderer Kreis, denn dort waren immer nur 4-6 „ausgesuchte“ Messdiener – im Gegensatz zur Pfarrkirche St. Mariä Geburt, wo „jeder einfach“ Messdiener werden konnte.

Zunächst begann alles sehr hart, denn wir mussten als Messdiener die gesamte Messliturgie in Lateinisch auswendig lernen. Alle zwei bis drei Tage musste ich beim Klosterpater, einem sehr gütigen alten Herrn, dessen Namen ich vergessen habe (Pater Faller ?), antreten, um ein neues Kapitel in lateinischer Sprache vorzutragen.

Es kam mir unendlich lange vor, aber irgendwann hatte ich es geschafft und ich durfte in der Messe dienen.

Jeden Morgen war um 6:00 Uhr Messe und wir dienten zu zweit immer eine Woche lang. Im Mai und im November (?) hatten wir dann in der anderen Woche Dienst bei Abendandachten.

Zusätzlich machten wir noch Hausbesuche bei Alten und Kranken in Zündorf und brachten ihnen die „hl. Kommunion“ im Rahmen einer kleinen Andacht. Es war für Fremde sicherlich ein besonderer Anblick, wenn wir dann in Messkleidung durch Zündorf gingen – „gut katholische“ knieten nieder oder bekreuzigten sich zumindest.

Bei besonderen Anlässen wurde auch eine Messe in Oberzündorf gelesen.

Dies alles „stählte und edelte“ uns. Wir waren die „einzigen richtigen“ Messdiener in Zündorf!

Wir sprachen die gesamte Messliturgie in Latein – das konnten / brauchten die „anderen“ nicht!

Hinzu kam noch, das wir bei Prozessionen separat von „denen von St. Mariä Geburt“ gingen und insbesondere unseren eigenen Weihrauch hatten.

Dies war äußerst wichtig, denn Weihrauch war für uns eine besondere Sache: Je mehr es rauchte, desto besser. Besonders ergreifend für uns war es, wenn die kleine Klosterkapelle wie vernebelt war und die Nonnen, die außerhalb der wenigen normalen Kirchgänger auf der Empore saßen, anschließend schimpften.

Während der Messen im Kloster hatten wir kaum eine Chance, dies zu beeinflussen, wir konnten immer nur versuchen, unseren alten, zum Schluß etwas tattrigen Pater etwas anzustoßen, wenn er mit einem kleinen Löffel die Weihrauchklümpchen auf die Holzkohle träufelte. Meist ließ er sich in seiner Gutmütigkeit nichts anmerken, wenn wir dies taten. Manchmal allerdings räusperte er sich verärgert – ohne aber uns aber je zu tadeln.

Er hatte es sicherlich auch nicht einfach unter dem Diktat der strengen Nonnen – ab und zu nahm er – wie wir auch in sehr geringen Mengen – einen Schluck Messwein aus einem Schrank in der Sakristei.

Aber zurück zum Weihrauch: Bei Prozessionen und einigen wenigen Hochmessen in der Kapelle durften wir selbst Weihrauch nachlegen. Das nutzten wir dann ausgiebig, bis wir von dem einen oder anderen gebremst wurden. Beim “Weihräuchern“ zeigte sich auch unsere Messdiener-Hierarchie. Ganz oben stand der, der den Weihrauchbehälter trug und daraus nachlegen durfte. Dann folgte der derjenige, der das Weihrauchfass schwenken durfte und somit auch durch kräftiges Schwenken die Glut und damit den Rauch anheizen konnte. 

Ein weiteres Privileg war, dass wir von Messbesuchern oder Personen, denen die Kommunion gebracht wurde, ab und zu Trinkgelder erhielten. Von den Schwestern erhielten wir an Feiertagen zusätzlich immer etwas besonderes, z.B. zu Ostern einen gebackenen Kuchen in Osterlammform.

Aufgrund dieser herausragenden Stellung hatten wir kaum Kontakt zu den anderen Messdienern in St. Mariä Geburt – so war das halt in einem schönen Dorf…

So richtige Engel waren wir allerdings auch nicht, so spielten wir oft morgens und abends nach den Messen auf dem Heimweg „Mäuschenklingeln“, d.h. wir klingelten an den Häusern und liefen dann weg. Ein Haus in der Enggasse hatte allerdings eine Drehklingel, die man nicht so schnell drücken konnte. Hier wurde ich eines Morgens bereits erwartet: Beim ersten Klingelversuch öffnete sich die Tür und ich bekam eine Ohrfeige.

Seitdem habe zumindest ich dort nie wieder geklingelt. So half diese Ohrfeige allen zu einem besseren Leben. Sie schadete mir nicht und niemand ließ sich danach was anmerken. Auf der Straße grüßten wir uns – wie vorher auch – immer freundlich. Hätten meine Eltern von der Ohrfeige erfahren, hätte ich noch eine Ohrfeige bekommen.

Ein weiterer Messdienerstreich war, dass wir öfter  versuchten, den Pater in der Messe vor der Wandlung möglichst viel Wein in den Kelch gießen zu lassen. Auch hier stubsten wir ihn beim Eingießen "versehentlich" an.....

 

12. Munitionkloppen 26.12.2007

 Am Rhein sollen im zweiten Weltkrieg diverse „Verteidigungstellungen“ u.a. gegen eine Flussüberquerung der Alliierten gewesen sein. In jedem Fall war die Groov bis zur Neugestaltung munitionsverseucht.

 Als Kinder fanden wir immer wieder Munition. Nach jedem Hochwasser suchte sicherlich nicht nur ich gezielt nach freigespülten Minen, Granaten etc. Nachdem mein Vater dahinter gekommen war, dass wir ziemlich „professionell“ Munition „kloppten“ und ich mich schon mal nach bestimmten granat- und Minentypen erkundigte, fügte er sich – unter massiven Protesten meiner Mutter – ins Unvermeidliche und zeigte mir etliche Gefahren von Munition. Er war im zweiten Weltkrieg bis zu seiner 10-jährigen russischer Kriegsgefangenschaft in der Waffenmeisterei – wahrscheinlich sogar Waffenmeister, ohne jedoch Offizier zu sein. Leider war er durch die Kriegsgefangenschaft so traumatisiert, dass er bei jeder Erinnerung an die Wehmacht nächtelang Alpträume hatte und schrie. Somit erfuhr ich leider nie näheres – allerdings zeigte er mir, wie man sich Munition näherte und sie dann entsprechend sicherte, bevor wir dann den Kampfmittelräumdienst beim Regierungspräsidenten verständigten – zumindest bei Minen.

 Geschossgranaten, Flakmunition und Patronen brauchten wir für eigene Zwecke. Allerdings waren Brandgranaten ausgenommen - aber das ist vielleicht einmal eine andere Geschichte wert.

 Wir wussten ziemlich genau, wo vermutlich Munition zu finden war. Hierauf möchte ich aber aus Sicherheitsgründen und um jegliche Nachahmung zu vermeiden, möchte ich nicht näher darauf eingehen.

Sicherlich lässt sich noch heute insbesondere bei Niedrigwasser im Bereich der Groov Munition finden, aber die ist dann so alt und vergammelt, dass zusätzlich zur allgemeinen Gefahr noch derartig unkalkulierbare Risiken vorhanden sind, dass man bei jedem Verdachtsmoment sofort die Polizei informieren sollte.

 Genau wie beim Schwimmen – siehe Geschichte „Die Grossen / Schwimmen lernen“ – gab es für das „Munitonskloppen“ ungeschriebene, aus langer Erfahrung entstandene Regeln.

Ab und zu hielt sich ein anderer nicht daran und kam zu Schaden. Meines Wissens verlor jemand – nicht aus unserem „erfahrenen“ Kreis - sein Augenlicht und ein anderer seine Hand. Sie kannten die Regeln nicht und hatten sich nicht daran gehalten…

 Munitionkloppen durften nur die Großen und erfahrene Beinahe-Große. Es war eine äußerst gefährliche Angelegenheit. Zunächst wurde Sprengstoff aus alter Munition gewonnen, der letztendlich dann wieder für Feuereffekte oder Sprengungen verwendet wurde. Man musste hierfür eine ruhige Hand, Geduld und handwerkliches Geschick haben – ein falscher Schlag und es konnte eine Explosion geben. Als Werkzeug war ein scharfkantiger Basaltstein besser geeignet als ein Hammer, weil letzter vorne beim Schlagen zu breit war. Auch waren Zangen und sonstige Werkzeuge verpönt – heute ist mir klar, dass dies auch zu unserer Sicherheit beitrug, denn Metallwerkzeuge hätten leichter Funken auslösen können.

 Die ganz Kleinen durften noch nicht einmal zuschauen, sonst gab es – mehr oder minder – leichte Schläge. Später durfte man dann aus ca. 10- 15 m Entfernung zuschauen – allerdings nicht bei größeren Granaten.

Wurde man für verschwiegen, begabt und vertrauenswürdig gehalten, dürfte man Munition suchen. Als Belohnung konnte man dann auch schon mal zusehen oder an leeren Hülsen üben. Dann durfte man endlich auch einmal selbst die Pulverladung freilegen. Ich war sicherlich privilegiert, weil ich als Handwerkersohn einiges an Erfahrung mitbrachte, zumal ich in meiner freien Zeit immer wieder gerne im Betrieb half und das eine oder andere lernte - aber das ist vielleicht einmal eine andere Geschichte wert.

 Hilfreich war auch, dass ich Karbid besorgen konnte, mir dem man auch Sprengungen machen konnte.

So durfte ich schon relativ früh mit 10 Jahren (?) Munition kloppen.

 An einer bestimmten Stelle waren neben MG-Munition vom Kaliber 7,92 x 57 mm (?) sehr viele Flakgeschosse vom Kaliber 2 cm zu finden, ich glaube mich aber auch an einzelne 3,7 cm Granaten erinnern zu können. Ein Teil war mit Pulver bestückt, andere mit Stäbchen. Die Stäbchen waren uns lieber, weil sie ungefährlichen waren. Geschosse mit Pulvermunition warfen wir oft „tief in die Strömung. Um sie zu entschärfen. Der Umgang mit Pulvermunition war deshalb so gefährlich weil sich kleinste Partikel rund um den jeweiligen Arbeitsplatz sammeln konnten und sich dann urplötzlich entzünden konnten. Daher arbeiteten wir nach meiner Erinnerung auch nie bei starkem Sonnenschein – allerdings kann es auch sein, dass sich bei starkem Sonnenschein zu viele ungebetene Zuschauer am Rhein befanden.

 So sehr es mich auch juckt – aber ich möchte hier aus Sicherheitsgründen nicht Details beschreiben, wie wir Munition „kloppten“… Jedenfalls gewannen wir Sprengstoff…

 Mit dem Sprengstoff füllten wir Konservendosen. Dies waren manchmal Milchdosen – meistens aber waren mysteriöse Fleischdosen, die regelmäßig ziemlich aufgebeult angeschwemmt wurden. Wir öffneten diese ein bisschen, um dann das Fleisch heraus zu holen und anschließend mit Sprengstoff zu füllen. Der Deckel wurde mit Klebeband oder ähnlichen verschlossen und um die Dose ein Feuer angezündet. Später besorgten wir uns richtige Zündschnur von Sport Hocke in Porz. Somit konnten wir Baumstümpfe sprengen, Erdlöcher sprengen, Wasserbomben herstellen oder einfach nur knallen. Manchmal wollten wir auch nur riesige Stichflammen sehen.

 Manchmal wurden auch Tretminen freigespült. Wenn eine Deckung vorhanden war, robbte zumindest ich in Deckung heran und versuchte, den Metallkörper mit einem langen Stock „blind“, d.h. Kopf und Körper in den Boden hinter der Deckung gepresst von unten her freizulegen. Da es sich meist um sogenannte Schrappnall oder Springminen glaubte ich so, relativ geschützt zu sein. Am und auf dem Metallkörper durfte sich nichts bewegen, meist gab es oben am Zünder noch kleine Häckchen, Drucksensoren oder Auslöser. Sobald ich sicher war, dass es eine noch intakte Mine war, sperrte ich das Gebiet mit Stöcken ab und rief unmittelbar den Kampfmittelräumdienst an. Die Polizei zählte für uns nicht, weil „die einfach keine Ahnung hatten“ ….

 In späteren Jahren hatte ich die Rufnummer von dem bekannten Bombenräumer Grün, mit dem ich „fachmännisch“ besprach, was zu tun sei - aber das ist vielleicht einmal eine andere Geschichte wert.

 

13. Schlittenfahren 21.03.2008

Wir erwarteten in Alt-Zündorf jedes Jahr den Winter, der m.E. mehr Schnee als heutzutage hatte, mit gemischten Gefühlen. Einerseits wollten wir viel Frost ohne Schnee, damit wir am Rhein, „en d’r Groov“ oder „op d’r sibbe Pööl“ gut schlittschuhlaufen konnten - aber das ist einmal eine andere Geschichte wert…Da störte nämlich der Schne auf dem Eis...

Andererseits freuten wir uns auf viel Schnee, weil wir dann hervorragend Schlitten fahren konnten – etwa am Burgweg, hauptsächlich aber in der Marktstraße. Dort konnte man nämlich bei „optimalen Verhältnissen“ und mit entsprechendem Geschick von Beginn der Steigung an – etwa in Höhe der Hausnummer 10 - quer über den Marktplatz bis auf das Eis des oberen Groovgewässers fahren. Dies waren etwa 145 m Schlittenbahn !

Eine weitere Voraussetzung war hierfür auch eine etwas längere Frostperiode, damit die Abwässer „en d’r Sood“ (seitliche Straßenrinne) ebenfalls gefroren waren und das Eis sich durch weitere Abwässer immer mehr  verbreiterte. In den fünfziger Jahren gab es in der Marktstraße noch keinen Kanal und so flossen die Abwässer in Sickergruben hinter/neben den Häusern. Einige wenige Häuser auf der südlichen Marktstrassenseite leiteten jedoch noch Spül- und Klarabwässer in die seitliche Straßenrinne, die „Sood“. Vor dort floß das Wasser quer über den Marktplatz ungehindert in das obere Groovgewässer, denn Stützmauern oder Abgrenzungen wie heute gab es damals noch nicht. So hatte man zusätzlich zum Schnee eine durchschnittlich 1,50 m breite Eisbahn, die vor allen Dingen im Bereich des mit grobem Schotter bedeckten Marktplatzes wichtig war, denn einige wenige Steine im Schnee konnten eine Schlittenfahrt abrupt bremsen.

 Aber – wie vieles andere auch – war das Schlittenfahren streng geregelt.

 Regel Nr. 1: Uns Kindern gehörte die Straße ! Autofahrer und Anwohner hatten Rücksicht auf uns Schlittenfahrer zu nehmen. So unglaublich es klingt: Es wurde weitgehend respektiert, Autofahrer parkten weiter oben, Post und andere Lieferfahrzeuge fuhren über die Gütergasse zum Rhein und wieder zurück. Nur ein oder zwei Anwohnerinnen, die kaum über die nicht ungefährliche „Bergstrecke“ gehen konnten, streuten nachts Asche über die Straße bzw. auf das Eis, so daß die Bahn unbrauchbar wurde. Aber wir kehrten dies dann nachmittags nach der Schule wieder weg und schütteten Schnee drüber oder wir gossen eimerweise Wasser zwecks Eisbildung darüber.

 Regel Nr. 2: Beim Schlittenfahren herrscht Ordnung ! Dafür sorgten wieder einmal die Großen – siehe Geschichte „die Großen…“. Vorecht hatten die bäuchlings auf dem Schlitten liegenden Alleinfahrer aus der Umgebung. Wer aufrecht sitzend fuhr, war ein „Weichei“ oder ein Mädchen. Zudem konnte man sitzend nicht so weit fahren, wie bäuchlings, denn nur bäuchlings konnte man den Schlitten - ohne in irgendeiner Form zu bremsen - „weit“ fahren. Für die meisten endete die Fahrt anfangs des Marktplatzes, Anfänger und Unkundige landeten noch fürher an der Mauer unterhalb des „Gäßchens" im unteren Teil der Marktstraße, weil diese dort einen Bogen macht.

Höhepunkt des Schlittenfahren war allerdings die „Kettenbildung“, denn hier war Abenteuer mit engem Kontakt zum anderen Geschlecht  verbunden.

Als erstes legte sich ein erfahrener „Großer“ bäuchlings auf einen Schlitten und hakte sich mit den Füßen in den Schlitten dahinter ein bis maximal sieben Schlitten miteinander verbunden waren. Nur wenigen war es erlaubt, ein derartiger Kettenführer zu sein, denn es war eine gefährliche Aufgabe. Er hatte die Verantwortung für seine Kette und auch für die anderen auf der Bahn. Man konnte leicht gegen eine Wand fahren, der Schlittenzug konnte sich verkanten oder umkippen. Hierbei waren Verletzungen bis hin zu Fußbrüchen möglich – in der Regel passierte allerdings nichts. Wenn eine derartige Kette einmal in Fahrt war, war sie nicht zu bremsen und der Führer hatte sorgsam auf freie Strecke und andere Mitrodler zu achten. Wichtig war es auch jeweils die glattesten Stücke der Route zu nutzen. Aber auch die anderen Schlittenfahrer mussten aufpassen, denn die Kette musste immer gerade in einer Reihe bleiben - vor allem durften die hinteren Schlitten nicht seitwärts ausbrechen und ins Schleudern geraten. Diese Gefahr bestand insbesondere in den drei Kurven, die man fahren musste, um letztendlich auf dem Eis des oberen Groovgewässers zu landen.

Das schönste war aber nicht unbedingt die Schlittenfahrt, sondern die damit verbundene „süße Last“: Auf die bäuchlings liegenden Jungen setzten sich aufrecht die Mädchen. Genau wie bei der Reihenfolge der Schlitten gab es auch bei der Auswahl der Mädchen Rangordnungen. Das begehrteste Mädchen durfte auf dem Anführer Platz nehmen. Um die nächsten wurde dann auch kräftig geworben. Wer Pech hatte, musste hinten sitzen oder kam nicht mit.

Für die Ehre auf uns sitzen zu dürfen, mussten die Mädchen allerdings uns anschieben und dann auf uns aufspringen…wenn wir allerdings sehr weit fahren wollten, schob und sprang auch schon mal ein Junge auf und dann blieb u. U. dem einen oder anderen, der unten war, die Luft weg.

Meist durfte nur eine Kette fahren, andere waren aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt. Nur wenn viele „Große“ mit ihren Mädchen fuhren, wurde ausnahmsweise eine zweite Kette der "Kleinen" geduldet. Für uns Jungen war es ein Wunschtraum, „später“ einmal Anführer zu werden. In meiner Erinnerung gab es nur einen Konkurrenten für mich als ich größer wurde. Da ich aber in der Marktstraße wohnte, hatte ich natürlich einen Heimvorteil und durfte schließlich auch oftmals Ketten führen. Wenn das oder die "richtige(n)" Mädchen nicht dabei war(en), verzichtete man auch mal gerne "großzügig" auf seine Rechte und ließ auch schon mal andere nach vorne, die nicht Alt-Zündorf waren, sondern z.B. aus der "schwarzen Siedlung".

Im gleichen Sinne war es auch selbstverständlich, dass wir ab und zu eine Pause einlegten, damit Eltern mit ihren Kleinkindern auch schon mal in Ruhe rodeln konnten. Dies kam allerdings selten vor, meistens hatten sich um die Kleinkinder die größeren Geschwister zu kümmern... was nicht immer einfach war - aber das ist eine andere Geschichte...

 Das Ansehen eines Führers hing auch davon ab, wieweit er fahren konnte. Kam er bis aufs Eis, war er ein Ass. Ein Kettenzug hatte hier aufgrund des größeren Gewichtes und Schwunges diesbezüglich Vorteile gegenüber jedem Einzelschlitten.

 Auf dem Eis angekommen, war dann ein Spass, den Zug geordnet umfallen zu lassen und dann umher zu tollen - insbesondere mit den Mädchen...

 Ein Spass anderer Art passierte allerdings mehr als einmal, wenn ein „Ass“ es schaffte, den Zug über die schnee- und eisbedeckte Marktstraße zum oberen Groovgewässer zu fahren: Er hatte übersehen, dass das Eis noch nicht dick genug war und die ersten Schlitten landeten im Wasser und er lag bäuchlings unten...

  

14 Maiflöötche 25.11.2010

Eine besondere Herausforderung und Ehre für ne Zündorfer Jung war die Herstellung eines Maiflötchens. Von den Weiden am Rhein (aber das ist eine andere Geschichte) wurde im Frühjahr – der Trieb musste schön saftig sein – wurde ein finger- bis daumendicker, junges Trieb abgeschnitten. Hierzu hatte ich mein scharfes und massives „Pfadfindermesser“ von der Pfadfinderschaft St. Georg in Zündorf (aber das ist eine andere Geschichte) – andere Messer waren ungeeignet, weil sie entweder nur scharf oder schwer waren. Zur Herstellung eines Flötchens wollte man ja eigentlich nur ein einziges Werkzeug verwenden.

 

Dann wurde der Trieb, der keine Seitentriebe oder Astaugen haben durfte, auf einem geraden Untergrund an einem Ende gerade geschnitten wurde. 2cm vom Anfang entfernt, wurde eine 5mm Kerbe oben ins Holz geschnitten und am Anfang auf der entgegengesetzen Seite unten das Holz als Mundstück ca. 5 mm hoch und 10 mm lang angeschrägt. Bei etwa 10-15 cm wurde ein Rundschnitt durch die Rinde bis aufs Holz gemacht.

Anschließend – das war der schwierigste Teil – wurde die Rinde mit dem Messerseite vorsichtig unter Drehen des Holzes geklopft, bis sie sich vom Holz lösen/drehen ließ. Der Holzkern wurde dann am langen Stück vorsichtig herausgezogen. Vom „Anfang“ bis zur Kerbe wurde dann oben ein ca. 3mm Segment des Kerns abgeschnitten (später konnte /musste dies oft nachgearbeitet werden) und das erste Holzteil zu Beginn des Kerbschnitts gerade abgetrennt (meist auf hartem Untergrund mit ständigem Drehen). Dann konnte der hintere Teil, der ca. 1 cm länger als der „Rundschnitt“ sein sollte, ebenfalls abgetrennt werden. Wenn man jetzt das Endstück etwas herauszog und in das Mundstück blies, waren die ersten Töne zu hören – oft musste etwas nachgearbeitet werden, um schöne, laute Töne zu erzeugen. Durch Verschieben des Endstücks wurde die Tönhöhe bestimmt.

  

15 Knolle 25.11.2010

In Zündorf wurden sehr viele Rüben angebaut, sowohl Zuckerrüben als auch Futterrüben. Für den Abtransport der Rüben zu den Zuckerfabriken in der Voreifel bzw. im Vorgebirge gab es zwei „Knollenbahnhöfe“ einen großen in Wahn, zu dem man zwischen den Unterführungen hochfuhr, und einen kleinen in Zündorf etwa 100 m nördlich der Straßenbahnendhaltestelle. Er bestand aus einer Betonrampe an einem Nebengleis der KVB, auf die die Bauern die Anhänger hochfuhren und dort entweder auf bereitgestellte Eisenbahnwaggons abkippten oder per Hand umluden. Die Wagons wurden dann meistens von einer speziellen Zugmaschine der der KVB, dem sog. Bügeleisen, abgeholt, d.h. auf den KVB-Gleisen fuhren auch Güterzüge bis Zündorf.

Die Futterknollen wurden am Feldrand in sog. Mieten aufgeschüttet und mit Erde abgedeckt. Das stank zwar beim Öffnen fürchterlich und ringsum floß immer etwas Jauche, aber ich glaube mich erinnern zu können, das wir auch diese Rüben gegessen haben – auf jeden Fall haben wir Zuckerrüben in kleinen Schnitzelchen geluscht.

Weiterhin konnte man die Rüben auch St. Martin verwenden. Dazu wurden sie ausgehöhlt und zwei Augenhöhlen, eine Nase und ein Mund reingeschnitzt. Nachdem eine Haushaltskerze drinnen angezündet war, konnte man dies als Martinsfackel verwenden. Dies war jedoch nicht gern gesehen, soadaß nur der eine oder andere „Große“ dies machte. Ich habe nur aus Spass solche Knollefackele gebaut, war aber noch zu klein, um sie im Zug mitnehmen zu dürfen. Da ich später aufs Gymnasium ging, hatte ich dann als ich größer wurde, keine Gruppe mehr zum mitlaufen, da diese klassenmäßig organisiert waren.

Ein Problem während der Rübenernte waren die verschmutzten Straßen, auf die auch viele Rüben herunterfielen.

  

16 Flitsch 25.11.2010

En Flitsch oder en Schleuder ist hochdeutsch eine Zwille. Eine gute Flisch zu bauen bzw. zu besitzen bedeutete immer besondere Anerkennung. Vor allem war es wichtig sie haltbar und „zielgenau“ zu konstruieren.

Dazu wurde ein Ast mit einer Astgabel gesucht, der y-förmig gewachsen war und die Fortsätze etwa finger- bis daumendick waren. Es war immer schwierig, das richtige Holz zu finden, denn Pappel, Weide und Holunder (einige Imis haben sogar das gebracht !) war zu weich, am besten war Buche oder Hasel. Leider gab es hiervor nur wenige Sträucher Bäume, meist fanden wir etwas in – für uns verbotenen - Bereichen des Turmhofs.

Die beiden Schenkel wurden kurz vor dem Ende etwas eingekerbt um Gummis Halt zu bieten. Hierfür nahmen wir Gummis von Einmachgläsern, die wir mit dünnen Draht oder straffer Schnur jeweils an einen Schenkel und dann an einem 3 cm langen und 2 cm breiten Lederstück festbanden. Das war nicht so einfach, denn wir stritten stets, ob es besser sei, Löcher ins Leder zu stanzen (durch Schneiden riss es leicht) oder das Leder festzubinden.

Mit einer guten Flitsch konnte man auf ca. 15 m relativ genau zielen und mit den richtigen Steinen bis zu 50 m weit schießen. Wir schossen damit oft auf Flaschen, die wir im Rhein in der Strömung schwimmen ließen – im stehenden Gewässer wäre dies zu simpel gewesen.

Wenn wir uns untereinander beschießen wollten, waren Steine etc verboten – wir nahmen dann Erbsen.

Wir haben damit allerdings auch oft quellende Konservendosen, die öfter am Rhein angeschwemmt wurden beschossen.

Das sonst übliche Beschießen von Isolatoren an Telefonmasten haben wir nicht gemacht.

Was wir allerdings testeten war das Verschießen von „Schwarzpulver“ aus Flak-Granaten bzw. MG-Munition – allerdings war dies selten, da nur wenige „Munition kloppen“ konnten/durften (siehe eigene Geschichte) und wir auch nicht auffallen wollten.

Andererseits habe ich öfter Karbidstücke aus der Werkstatt meines Vaters mitgenommen, die wir dann in die Groov-Gewässer verschossen, wo es dann zu kleinen Explosionen bzw. „schönen Dämpfen“ kam.

  

„Gewehrflitsch“

Nur ungenaue Erinnerungen habe ich an eine weitere Flitschart, nämlich „en Gewehrflitsch“ oder so ähnlich. Hier wurde eine Dachlatte – meist aus dem elterlichen Dachdeckerbetrieb – oder ein Brettstück vom Schreiner Ramers in der Marktstr. glatt gehobelt / geschliffen und ein Einmachgummi „vorne“ befestigt. Hinten wurde mit einer aufgeschraubten oder mit Draht befestigten Wäscheklammer ein „Abzug“ gebaut.

Wenn man dann den Gummi mit einem „Geschoss“ mittels der Wäscheklammer festhielt, konnte man durch Drücken der Klammer den Schuss lösen.

Soweit ich mich erinnere, gab es nur wenige Exemplare hiervon….

 

17 Blasrohr 25.11.2010

Ein beliebtes Spielzeug waren auch selbst gebastelte Blasrohre. Hierzu suchten wir eine ungiftige bräunliche Pflanze, die innen zwischen den Knotenpunkten hohl war. Ich glaube es war eine Art Schafgarbe, eine Wurzart  - Engelwurz ? , jedenfalls 1,50 bis 2,00 m hohe Pflanze mit glattem, rohrartigen, bräunlichen Stengel und weißlichen Dolden

Wir mussten allerdings sehr aufpassen, dass wir nicht den giftigen Bärenklau nahmen, denn der verursachte Erbrechen und Übelkeit, wenn man das Blasrohr nur kurz am Mund ansetzte. Daher gab es nur wenige Spezialisten, die für andere die Blasrohre schnitten – ich gehörte mit dazu.

Als Munition verwendeten wir unreife, grüne Hollunderbeeren.

Es war ein schönes Spiel, um insbesondere Mädchen zu ärgern, denn hierdurch traten keine Verletzungen auf – aber konnte dennoch ziemlich weh tun.

Aber auch die Mädchen verwendeten Blasrohre, die sie von uns geschenkt bekommen hatten.

   

18 In der Schlau 29.11.10

Der enge Ausgang des rheinabwärts gelegenen Groovgewässers hieß „ de Schlau“. Uferwärts befand sich Kleinmanns-Wiese mit einer lehmigen Abbruchkante zum Groovgewässer hin. Rheinwärts wurde es mittels der, durch einen mit Schilf bewachsenen (aber das ist eine andere Geschichte…) Sandhügel bestimmten, südlichen Groovspitze begrenzt. Sie war etwa 5 breit und bestand bei normalem Wasserstand aus etwa einem ca. 1,50 m breitem Zu-/Ablauf mit breiten Schlammflächen seitlich. Diese täuschten oft festen Untergrund vor und beim Betreten versank man bis über die Knie. In trockeneren Zeiten wurde der Lehm fest und man konnte hinüberspringen – musste dann allerdings eine lehmige Abbruchzone hoch und dann über die mit Stacheldraht eingezäunte Wiese, die meist durch Kühe schlammig und kotig zertrampelt war…

In trockenen Sommern konnte man dort – wenn man Geschick hatte – auch Fische und Aale fangen (aber das ist eine andere Geschichte…)

Manchmal ärgerten wir als Kinder Unkundige, die von der Groovspitze auf schnellstem Weg zum Rosenhügel, in die Kolonie oder nach Porz wollten, in dem wir ihnen den Weg über die Schlau empfahlen – aber dann schnell wegliefen, wenn sie im Schlamm „versanken“.

Als die ersten Italiener als Gastarbeiter für die Glaswerke in Porz nach Zündorf in die alte Schule kamen, fingen wir dort Aale und verkauften sie an die Italiener für 20 – 50 Pfennige (aber das ist eine andere Geschichte…).

  

19 Die untere Groov (nördlicher Teil) 29.11.10

In das nördliche Groovgewässer flossen nach lange auch Abwässer. So gab es neben den  Groovterrassen und dem „Tempelchen“ einen Kanal, der Abwässer von der Gütergasse zum Rhein leitete. Wir hatten hier den Verdacht, dass es sich hier auch um einen Ausgang des geheimnisumwitterten unterirdischen Ganges vom Turmhof bzw. vom Keller der Brauerei Immendorf bzw. dem Gut Pelletier (Kloster St. Josef) handelte. Die geheimnisvolle Ecke war allerdings so verschlammt und dreckig, dass dort niemand hinging. Die Funktion dieser Ecke war uns nie ganz klar.

Ein weiterer Kanal mündete unterhalb der Mauer westlich des Nepomuk –Denkmals in den alten Hafen. Hier konnte man regelmäßig sehen, was in den Häusern am Marktplatz gekocht wurde – nicht alle Häuser hatte zumindest ihre Küchenabwässer an hauseigene Sickergruben angeschlossen (ebenso wie in der Markstraße auf der südlichen Seite (das ist eine andere Geschichte…).

In der Mauer der Groovterrassen gab es eine zugemauerte Treppe, die früher offensichtlich zum alten Hafen führte (wahrscheinlich Zugang zur dortigen Fähre).

Am Ufer lag ein alter Nachen – ich glaube von Nannenhorns – der alle paar Jahre frisch geteert und … (~ gestopft) wurde. Im Gewässer lag ein Stahlruderboot der Familie Bädorf.

In der Mitte des Dammes zur Insel gab es ein großes Rohr – meist allerdings mit einem sehr geringen Wasserdurchfluss vom oberen (südlichen) ins untere Gewässer als Verbindung der beiden Gewässer. Als Kinder spielten wir hier viel, bauten kleine Dämme und fingen kleine Fische….

Vom Damm aus führte ein oftmals schlammiger, breiter Weg zur unteren Insel. Ein besserer Zuagng war möglich, wenn man Richtung Rhein am Strandbad vorbei (das ist eine andere Geschichte…) weiterging und dann einem etwas höhergelegenen schmalen Fußweg benutzte.

Etwa in der Mitte der unteren Insel befand sich eine ebene baumfreie Fläche, die als Bolzplatz genutzt wurde (aber das ist eine andere Geschichte…). In Höhe des Bolzplatzes befand sich am Ufer des inneren Gewässers ein „Riesen(?)baum“ mit einem Ast der teilweise über das Wasser ragte. Darüber hatten die Großen (das ist eine andere Geschichte…)  ein Seil geworfen und wir schwangen uns dort im Halbkreis hin und her.

Dann verengte sich die Insel etwas und es führte ein Fußweg ca. 2 – 3 m tiefer auf das nördliche, sandige Ende der Insel. Dies war rheinwärts mehr mit Weiden, hafenwärts mehr mit Schilf und einer anderen ca. 2- 3 m hohen Pflanze mit langen „eckigen“ Stielen bewachsen (das ist eine andere Geschichte…).

Rechts lag dann „de Schlau“ (das ist eine andere Geschichte…) und geradeaus kamen wieder Weiden auf sandigem Boden. Das war wichtig, weil man hier gut „anlanden“ (das ist eine andere Geschichte…)  konnte – aber auch bei Mädchen gut anlanden konnte….(habe ich hier – leider ??? -  nie gemacht…)  

Zum Rhein hin lagen die „Sibbe Pöhl“ (das ist eine andere Geschichte…).  

Da ich den folgenden Text in Wikipedia z.T. selbst eingestellt bzw. bearbeitet habe, erlaube ich mir, ihn hier anzuhängen zu besseren Verständlichkeit hinsichtlich der erwähnten Fähren hier einzustellen (http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6ln-Z%C3%BCndorf ):

" Fähren, Schifffahrt

Da Zündorf am Rhein lag, ist es wahrscheinlich, dass dort seit Jahrhunderten der Rhein mit Booten überquert wurde. Allerdings durften bis in 17. Jahrhundert zwischen Mondorf und Deutz keine zollpflichtigen Güter bzw. Fahrzeuge oder Vieh über den Rhein gesetzt werden. 1317 wird erstmals eine „Fährverbindung von Zündorf nach Weiß“ beschrieben. Der erste erwähnte Fährmann scheint ein Johannem Gilles gewesen zu sein.[11]

1869 schuf der Zündorfer Matthias Weber die erste Verbindung nach Köln mit einem Schraubendampfer, woraus sich später die heute noch in Köln existierende Firma „Weberschiff“ entwickelte.[12] 1909 bzw. 1911 beantragte Balthasar Platz von der Restauration "Zur Rheinlust" (heute Groov-Terrassen) Fährverbindungen aus dem alten Rheinarm nach Porz bzw. Weiß.[12] Zudem gab es eine „Marktschiffahrt“ von Zündorf nach Köln.[12]

Der Fährbetrieb Zündorf – Weiß wurde um 1953 eingestellt. 1987 erhielt Heiko Dietrich die Genehmigung zwischen Zündorf und Weiß einen Fährbetrieb einzurichten. Im September nahm er den Fährbetrieb mit einem umgebauten kleinen, holländischen Schiff, der „Frika“ auf, später folgten die kleineren Boote „Krokodil“ und „Krokolino“, die er je nach Betrieb einsetzt.[13]. Heute (2010) fährt er im Sommer täglich, im Winter ist Pause und in den Übergangszeiten nur an Sonn- und Feiertagen[14]

11, ↑ Hubert Becker, Heimatverein Porz (Hrsg): Rheinfähren im Raum Porz, In Unser Porz, Bd 14.

12 ↑ abc Jürgen Huck, Heimatverein Porz (Hrsg): Schiffahrt und Handel, In Unser Porz, Bd 14

13 Dorfgemeinschaft Weiss, Geschichte
14 ↑Fähre Krokodil"

  

20 Cowboy und Indianer 29.11.10

Ein beliebtes Spiel war auch „Cowboy und Indianer“ – nicht nur zur Karnevalszeit und nicht nur für Jungen. Auch die Mädchen, insbesondere Gerti B, Hannelore F., Hedi H, Anita K, Renate ?, spielten gerne mit. Hierzu wurden „einfach“ zwei gemischte Gruppen gebildet, die Cowboys und die Indianer. Eigentlich „musste“ man(n) als richtiger Junge immer nur Cowboy sein, aber um Streit zu vermeiden, mimte man auch notgedrungen auch regelmäßig den Indianer.

In der Karnevalszeit schossen wir mit Spielzeugrevolvern mit „Knallplättchen“ die z.T noch einzelnen gab. Ein Forstschritt waren dann die Rollen mit 100 Schuss….

Außerdem der Karnevalszeit wurde pulverlos geschossen…..

Das Spiel machte auch nur Spass wenn 10 – 15 Kinder mitmachten. Dann versteckten sich die Cowboys und die Indianer griffen an -  meistens vom Marktplatz aus in die anliegenden (damals sehr ruhigen) Straßen Burgweg, Marktstr, Enggasse und Gütergasse mit den drei Verbindungsgäßchen. Die Hauptstraße war tabu.

Ich erinnere mich nicht mehr so genau an die Regeln, aber die Cowboys gewannen (fast?) immer …. Eine Gruppe versteckte sich und die andere schlich sich heran. Eindeutig war es, wenn jemand einem direkt „vor den Lauf“ geriet und man zuerst sagen konnte: „Peng, Du bist tot“ oder wenn man jemand überraschen konnte – von hinten, von unten oder von seitlich. Dies war alles möglich, weil wir nur auf der Straße spielten, sondern auch z.T. über die Grundstücke kletterten/rannten.

Manchmal kam es aber auch zur offenen Straßenschlacht und es wurde unübersichtlich….

Es wurde dann lautmalerisch laut geschossen, PENG; PENG; PENG-PENG; BUMM und dazu geschrieen: „Du bist getroffen!“: „Blödie! Das war daneben“ oder „ das ging ja garnicht“ Dann: „Das ist unfair“ oder „Du willst immer nur treffen…“ Bis hin zu: „Ich mach nicht mehr mit“

Interessanterweise erinnere ich mich an keine einzige Beschwerde von Anwohnern über Belästigungen / Hausfriedensbruch/Lärmbelästigung. Dies lag aber auch sicher daran, dass wir bestimmte Grundstücke mieden oder Rücksicht nahmen (aber das ist eine andere Geschichte).

  

21 Spielkameraden 29.11.10

Als wir noch in der Schmittgasse wohnten, hatte ich wenige Spielkameraden. Das lag auch daran, weil wir das letzte Haus in der Schmittgasse waren und ringsum noch viel freies Feld. Zudem durfte ich eigentlich nicht „denen aus dem Loch“  (dort standen einige Baracken, aber mit – bis auf eine Ausnahme – normalen Familien; aber die „eine“ Familie S war nicht im heutige Sinne „asozial“, sondern etwas laut und außergewöhnlich…) spielen…

Ich tats aber dennoch, insbesondere mit Peter H.. Obwohl er mein bester Freund war, hat er aber auch einmal eine Scheibe bei uns eingeworfen (was aber weder für ihn noch für andere typisch geschweige denn üblich war). Ein weiterer Freund war Addi P aus der Keimergasse. Er war ein Jahr älter als ich und trotzdem waren wir Freunde. Das war nicht unbedingt üblich, denn normalerweise hatte man nur Freunde im gleichen Alter – dies setzte ich auch noch fort bis man „groß“ war (aber das ist eine andere Geschichte).

Im Gegenzug hatte ich einen (jüngeren) Freund ? S, dessen Urgroßeltern einen kleinen Bauernhof in der Nähe hatten. Aber – aus welchen Gründen auch immer – spielte ich weniger, obwohl sie einen kleinen See hinter dem Hof hatten, auf dem man mit einem kleinen Ponton fahren konnte. Zudem war auch der Bauernhof interessant – nicht für meine Eltern (wir holten hier täglich frische Milch).

Ab und zu spielten wir auch mit einem Mädchen aus der Keimergasse ? C.. Dies kam aber mehr über den Nachbarsjungen Addi – und was sollten wir mit Mädchen ??? Wir hatten anderes zu tun !

Einmal waren wir richtig „böse Jungs“: wir klauten bei uns auf dem Bauernhof Kierdorf Eier (aber das ist eine andere Geschichte) und warfen sie weit weg (damit es keiner sehen konnte) auf der Wahner Straße gegen Bäume.

Es gab noch einen Jungen auf der Wahner Straße, dessen Eltern ein Lebensmittelgeschäft und die Großeltern eine Gärtnerei hatten. Mit ihm spielte ich ab und zu gerne, aber meine Eltern wollten das nicht: „geh nicht dahin“ (aber das ist eine andere Geschichte, die in der Vergangenheit begründet war). Ich durfte nur „draußen“ mit ihm spielen.

 

 

22 Marktstraßen-Bande (mit etlichen Erinnerungsschwächen… Hilfe erbeten !!!!) 29.11.10

Als wir 1956 in die Markstraße zogen, wurde ich dort relativ schnell in die dortige Kindergemeinschaft aufgenommen. Das wurde auch sicherlich dadurch gefördert, dass ich kurze Zeit später in die Schule – damals noch auf der Hauptstraße – kam.

Es bildete sich eine relativ stabile Gemeinschaft heraus: In der Marktstrasse wohnten Peter G, Gerti B, Hans-Werner „Isi“  und sein jüngerer Bruder, Udo L. und Werner (später), Renate (zeitweise) und die „Großen“ Tuba, Jürgen, Willi und ? zeitweise bei Schäfers; Rodderich S. zeitweise; in der Enggasse Anita K., Bernd ?, und rheinwärts ? mit denen wir aber weniger spielten. Auf der Hauptstrasse Hedi  H.; Roswitha F.; P. Schallenberg, zeitweise im Hinterhäuschen am Gäßchen ?, die Kugelmeiers; ? (führten dort zeitweise Geschäft), Schlössers, Hannelore F.; in der Keimergasse….? neben Kohm; vom Alten Brauhaus kamen Rolf H. und Dieter ?; aus der Gütergasse Peter, aber auch weiter entfernt wohnende waren bei uns willkommen: aus der „schwazzen Siedlung“ und der „Steinsiedlung“ kamen regelmäßig Peter, Knut S, Friedel M. an den Rhein. Durch letztere hatten wir aber auch engen Kontakt zu den Kindern der beiden Siedlungen: Annemarie K, Sylvia, Wilfried L. Aber selbst aus der „Kolonie“ kamen regelmäßig Freunde, meist Jonny L.

Schön war, dass wir nahezu alles gemeinsam machen konnten – außer natürlich Fussball ! Da hatten Mädchen nichts zu suchen!

 Es gab keine Zicken oder Schläger (außer in der „Kolonie“! das ist eine andere Geschichte) – insbesondere machten die Mädchen alles mit (na ja – fast alles…). Sie bauten mit Höhlen, wühlten mit im Schlamm, schwammen im Rhein, krochen durch unterirdische Gänge, rauchten mit, „tranken“ mit (das sind alles andere Geschichten) und spielten mit bei Cowboy und Indianer (das ist eine andere Geschichte).

Aber beim Küssen haben sie betrogen – zumindest mich !!! (das ist eine andere Geschichte).

  

23 Frösche

Wenn die Sonne kam, trockneten die Groovgewässer ziemlich aus und es bildeten sich tiefe Risse im Lehm. Rechtzeitig zur Kirmes auf dem Marktplatz „schlüpften“  dann  die Frösche.

Wir sammelten dann viele der kleinen Tiere in unseren Hosentaschen, liefen zur Kirmes und steckten sie Mädchen in die Haare, in Taschen oder gaben ihnen (mit einem Frosch) die Hand. Das war ein großer Spass, obwohl wir aufpassen mussten, dass uns nicht die andere oder andere verprügelte (so was gabs leider auch…). Die meisten waren dies gewohnt und kreischten manchmal, aber die aus der schwaazen Siedlung und der Steinsiedlung ekelten sich oft – bis auf Annemarie K.

  

24 Lichtfinger

Besonders faszinierend fand ich immer wieder die Lichtspektakel am abendlichen Himmel, die in unregelmäßigen Abständen über Köln und Porz zu sehen waren. Riesige Lichtfinger stachen zuerst wie Säulen aufgereiht in den dunklen Himmel. Dann wanderten einzelne wild über den Himmel und trafen sich zu einer Art Dom in der Mitte. Oft blieben am Rand einzelne Lichtsäulen unbeweglich stehen, bis sie seitwärts „umfielen“. Wenn ich meinen Vater fragte, wurde er ganz ruhig und sagte nur: „Militärübungen“ und sonst nichts. Wenn ich meine Mutter dann fragte, was das sei und wieso mein Vater nichts sagte, bat sie mich eindringlich, meinen Vater nicht danach zu fragen. Er könne dann nachts nicht schlafen, hätte schlimme Albträume und schrie… (Aber das ist ein andere Geschichte).

So war ich immer fasziniert von diesen Lichtschaus (heutzutage sagt man –„shows“) am Himmel und ich rätselte über Jahre, was das Militär da schönes veranstaltete. Wenn sie schon was übten, warum leuchteten sie dann den Himmel und nicht den Boden aus. Selbst als ich bei einem Freund in der Marktstr. ? Linderberg (?), der viel mit kleinen Figuren spielte, einmal einen Scheinwerferwagen der Bundeswehr sah, benutzten wir ihn, um „Schlachtfelder“ auszuleuchten.

Erst sehr viel später, als ich diese nächtlichen Ereignisse kaum mehr sah, fand ich die Lösung in einem Film. Es waren Flakscheinwerfer, die den Himmel nach feindlichen Flugzeugen absuchen sollten, damit die Flakbesatzungen diese dann mit ihren Kanonen anvisieren und abschießen konnten….

Ab diesem Zeitpunkt hatte ich ein mulmiges bis ängstliches Gefühl, wenn ich diese Lichtfinger sah, die allerdings immer seltener wurden…..

  

25 Kann man mit „Blauen“ spielen ?

Ich wuchs in einem katholischen Elternhaus in einer katholischen Umgebung mit einer katholischen Erziehung auf. Jeden Sonntag gingen wir in die Kirche und wir grüßten immer den „Herrn Pastor“, wo wir ihn auch trafen – eine heile Welt….

Als ich ihn die Schule kam, hatten wir ab dem Umzug der Schule in die Schmittgasse Religionsunterricht und es fiel mir erstmals auf, dass es vier Kinder aus unserer Klasse gab, die – während wir langweiligen Religionsunterricht hatten - auf den Schulhof durften und dort spielen und toben konnten. Manchmal machten sie sogar Faxen in unsere Richtung.

Es waren doch schon eigenartige Kinder … Sie waren anders als wir …. Meine Mutter sagte mir, dass „die“ evangelisch seien, „die sind komisch“, „spiel mit Deinen anderen Freunden“. Zu allem Überfluss erfuhr ich dann noch, dass die „Geburtstag“ feierten und nicht den schönen „Namenstag“ mit Familientreffen. „No‘m Jeburtsdag jeht mer hin, do weed me nit einjelade“ – aber zum Namenstag wurden nur ausgesuchte Freunde und Verwandte geladen !

Als ich das erste Mal bei denen zuhause war, war ich auf die Eltern gespannt… Wieviel waren die anders ? Konnten die auch nett sein ?

Auch unser Pastor konnte die „Blauen“ nicht gut leiden – es sprach abfällig über sie und es wäre doch besser gewesen, wenn sie in Porz auf eine Schule gegangen wären…. ALSO EINE GEFAHR FÜR UNS ?!?

DAS SOLLTEN DIE NOCH ZU SPÜREN BEKOMMEN !!! VOR ALLEM BLÖDSINN MACHEN, WENN WIR IN DER KLASSE BLEIBEN MÜSSEN !!!

Dementsprechend kam es dann nach den Religionsstunden auf dem Schulhof regelmäßig zu Rangeleien  - mehr durften wir nicht, denn es gab eine strenge Aufsicht auf dem Schulhof (aber das ist eine andere Geschichte) - mit den Blauen und ich wurde noch misstrauischer. Außerdem war Hermann D. stärker als ich...glaubte ich.

Zuerst war ich bei Dieter E. zu Besuch – ganz vorsichtig. Die Mutter sah normal aus, der Vater war nicht da….. Die Mutter war sogar nett, wir durften spielen und Dieter hatte sogar ganz viel Spielzeug.

Auch als ich später mit Hermann D. von der Wahner Straße spielte, war alles normal….

… und es fügte sich, dass wir gute Freunde wurden und die Religion keine Rolle mehr spielte….

ES WAREN GANZ NORMALE MENSCHEN WIE WIR AUCH !!!!

 

Allerdings lernte ich 30 Jahre später auf einer Umschulung tatsächlich einen anderen Menschenschlag kennen. Der junge Mann war immer ernst, schaute immer kritisch, hielt zu Frauen Distanz und kannte kein Fernsehen – war aber hochgebildet und lernwillig. Mit der Zeit erfuhr ich, dass er einer evangelischen Sekte angehörte, in der Freude Sünde war und Fernsehen verboten (und das bei uns im Sauerland und um 1990 !!!). Dennoch war er in seiner Familie glücklich gewesen – musste aber nun alles in Fragen stellen. Irgendwann trank er Bier mit uns, feierte auch ausgelassen Karneval und „bützte“ sogar ein Mädchen…

 

 

26 Hasenbrot 30.11.2010

Neben „armer Ritter“ und „Quallmänner“ mit Herrn Kierdorf (das sind andere Geschichten) hatte ich ein weiteres Lieblingsessen: HASENBROT

Das gab es nur nachmittags oder abends und schmeckte immer fantastisch – gleichgültig wie es belebt war. Es gab es nicht immer und meine Mutter wurde immer etwas ärgerlich, obwohl ich für sie alles bedeutete und sie für mich „alles tat“.

Nahezu jeden Tag freute ich mich darauf und ich wartete z.T. sehnsüchtig darauf.

Es hatte einen unnachahmlichen „Männer“-Geschmack und machte stark. Wer dies aß, bekam Muskeln und konnte ausdauernd arbeiten. Es war eigentlich nur Männern vorbehalten – für Kinder gab es „billigen“ Ersatz, den man schon mal für unterwegs eingepackt bekam. Aber dies schmeckte nicht so unnachahmlich, wie das echte „Hasenbrot“.

Lange Zeit war es mir auch ein Geheimnis, wie und wo es herkam. Angeblich stellten es Hasen her – aber so ein Quatsch: Kann ein Hase Butterbrote wirklich schmieren ? aber vielleicht doch, wenn man ihn fängt (indem man ihm Salz auf den Schwanz streut) ? (aber das ist eine andere Geschichte).

Mein Vater brachte es oft mit, wenn er von der Arbeit nachhause kam. Ich nahm es andächtig entgegen und riß die Verpackung auf und aß es mit Vergnügen. Schade, dass es immer nur eins gab, ich hätte gern mehr gegessen.

Das Geheimnis war, dass es ein restliches Butterbrot war, das mein Vater von seinem täglichen Mitnahmepaket für mich übriggelassen hatte.

  

27 Spaziergänge mit Oma

Ich erinnere mich noch vage an die Spaziergänge im Gebiet der Schmittgasse mit meiner Großmutter. Sie dauerten nicht lange, waren aber immer schön – warum ich das in so positiver Erinnerung habe, was ich nicht mehr.

Meistens gingen wir ins Feld, d.h. den Feldweg in Verlängerung der Schmittgasse Richtung Oberzündorf.

Nach dem Eckgrundstück des Spirituosenhändlers Schmitz kam ein kleines Feld des Bauern Schmitz (beide waren trotz gleichen Namens nicht miteinander verwandt). Dahinter ging ein kleiner Feldweg zum Hof des Bauern ab. Im Hinterhof befand sich eine große Grube, die in der Mitte mit Wasser gefüllt war (Heute vermute ich, dass dies zusammen mit dem „Loch“ (das ist eine andere Geschichte) früher einmal eine Kiesgrube gewesen war).

Nach ca. 100 m stand rechts eine Scheune und in Höhe des Börschhofs ein weitere. Dort setzten wir uns und kehrten dann nach einiger Zeit zurück. Manchmal sahen wir auch den Männer und Frauen auf den Feldern zu, die das Korn noch zu Garben aufrichteten (das ist eine andere Geschichte)  oder Kartoffeln mit der Hand ausmachten. Ich glaube, dass Rüben schon mit einer Maschine ausgemacht wurden.

Soweit ich mich erinnern kann, brannten beide Scheunen ein oder zweimal ab. Man sprach von Selbstentzündung, was ich viele Jahre nicht verstand (das ist eine andere Geschichte).

Manchmal gingen wir auch zur Straßenbahn, um meine Mutter abzuholen, wenn sie von der Arbeit in der Kölner Markthalle kam.

  

28 Wilder Bauschutt (Müllkippen)

In Zündorf gab es eine Müllkippe auf der Wahner Str. direkt hinter der „schwazzen Siedlung“. Ich vermute, dass es eine ehemalige Kiesgrube war, denn unten war immer Wasser. Dort wurde alles, aber auch wirklich alles (Papier, Holz, Möbel, Kühlschränke, Ölkanister und sogar Autos), was man entsorgen wollte, abgeladen und ohne weitere Massnahmen planiert. Als ich etwas älter wurde, dachte ich immer daran, dass nebenan das Wasserwerk mit seiner Brunnengalerie lag und hatte immer Angst zu Hause irgendwann mal vergiftetes Wasser zu haben. Aber mir wurde von Fachleuten gesagt, dass diese Müllkippe keine Gefährdung für die Brunnen bedeutete (wahrscheinlich weil die „Schmutzfahne“ des Grundwassers zum Rhein oder rheinabwärts und damit von den Brunnen weg zog). Gefährlicher war die Kippe gegenüber dem Wasserwerk – hier durfte allerdings nur „sauberer“ Müll, z.B. Bauschutt und ä. abgeladen werden.

Ich war deshalb so gut informiert, weil die Rhenag als Betreiber des Wasserwerks zu den Kunden unseres Dachdeckerbetriebs zählte (wir waren für alle Wasserwerke „zuständig“) und ich schon als Kind immer mit auf die Baustellen durfte – sofern möglich.

Ich war aber immer entsetzt, wenn unsere Gesellen abends nach der Arbeit auf die Felder rings um Zündorf fuhren, um dort Ziegelschutt auf den Wegen abzuladen. Ich half zwar mit, hatte aber immer panische Angst erwischt zu werden. Erst „nach Jahren“ traute ich mich einmal, meinen Vater zu fragen, ob er denn keine Angst habe, hier von Bauern oder unserem Dorfpolizisten (das ist eine andere Geschichte) erwischt zu werden.

Dann klärte er mich griemelnd auf, dass die Bauern sogar ausdrücklich darum baten, dass er Ziegel auf den Feldwegen in die Wasser- und Schlammlöcher kippte. Er brauchte die noch nicht einmal zu „planieren“, das machten die mit ihren Traktoren. Auf diese Art und Weise wurden ihre Feldwege kostenlos befahrbar gemacht – allerdings achtete er darauf, dass er dies nur Bauern half, die uns auch sonstige Arbeit (das ist eine andere Geschichte) gaben. Und es geschah abends deshalb, weil dies der Schutt vom Tage war und man morgens einen leeren und sauberen Wagen haben wollte.

Später wurde in Langel hinter der Windmühle auch eine Kiesgrube als Müllkippe genutzt – hier wurde dann allerdings darauf geachtet, dass keine giftigen Stoffe abgekippt wurden. Aber bei einem Trinkgeld wurde weggesehen….

Professioneller wurde es als eine Deponie der Glaswerke - Verlängerung des Gartenwegs, hinten dem jüdischen Friedhof - auch als öffentliche Kippe genutzt wurde. Hier wurde relativ streng kontrolliert und auch geordnet abgeladen, planiert und verdichet - daraus entstand dann der heute noch sichtbare (? wenn er nicht Umweltgründen inzwischen wieder entsorgt ist) Berg.

  

29 Schlittschuhlaufen 17.12.2010

In jedem Winter warteten wir nicht nur auf Schneetage – das ist eine andere Geschichte - sondern zugleich auf mehrere Tage Dauerfrost hintereinander ohne Schneefall. Schneefall durfte erst nach dem Dauerfrost kommen und dann nur in trockener Form, d.h. nicht als Feuchtschnee. Ebenso durfte nach Schneefall keine noch so kurze Tauperiode einsetzen….

Waren diese Bedingungen erfüllt, entstanden auf der Groov herrliche Eislaufflächen auf den beiden Groov-Gewässern und in den „Sibbe Pöhl“. Nachdem sich die erste Eisschicht gebildet hatte, wurde mit Steinen und dicken Ästen getestet, ob das Eis tragfähig war. Als „Sachkundiger“ konnte man am Ton des Aufschlags eines Gegenstandes auf dem Eis die Tragfähigkeit abschätzen. Von Versuchen, das Eis durch vorsichtiges Betreten am Rand zu testen, hielten wir nichts, da der Untergrund immer sehr schlammig war und jeder Fehlversuch unweigerlich zu nassen „Schlammschuhen“ geführt hätte – was ebenso unweigerlich zu heftigem Ärger bis hin zu Prügel zuhause geführt hätte.

Das untere Groovgewässer war gefährlicher, weil nach Frosteinbruch regelmäßig der Wasserstand sank und sich dann Risse und Wölbungen im Uferbereich bildeten. Im oberen Gewässer war infolge der schlechten Abflussmöglichkeiten meist ein beständiger Pegel vorhanden. Allerdings gab es hier „unerklärliche“ Phänomene. So fror der Rand in einer Breite von ca. einem Meter erst spät zu und es gab zwei Stellen - eine ziemlich in der Mitte des flußaufwärts gelegenen Drittels und die andere etwa in der Mitte vor dem rheinwärts gelegenen Schilfgürtel – die längere Zeit nicht zufroren. Wir vermuteten „warme Quellen“, was natürlich Unsinn war. Andererseits habe ich nie von einer Ursachenklärung gehört. Wir mieden diese Stellen; oft kamen aber Erwachsene – meist Fremde oder Zugezogene, die nicht auf uns hören wollten und liefen dort, bis sie einbrachen.

Diese Einbrüche gingen meist glimpflich ab, da das Wasser nicht sehr tief war und man sich schnell wieder aufs Eis retten konnte. Auf den „Sibbe Pöhl“ war dies gefährlicher, weil dort z.T. Tiefen bis über 2m vorhanden waren. Aber dort liefen meist keine Fremden, zumal es weiter weg lag und die beiden Groov-Gewässer bequem nahe am Ort lagen.

Auch fürs Schlittschuhlaufen galten wieder die „Regeln der Großen“ – das ist eine andere Geschichte - , d.h. erst testeten die „Großen“, meist Jugendliche ab 7. Klasse, das Eis. Selbst Erwachsene hörten auf ihren Rat. Vorher ging niemand aufs Eis – wagten es die Kleinen, konnte es von den Großen „Prügel“ (Kopfnüsse, Ohrfeigen) geben.

Die Großen achteten auch darauf, dass niemand in den Schilfgürtel lief, denn hier hätte man Pflanzen zerstört und das eine oder andere Tier verscheucht. Außerdem gab es auch dort um bestimmte Pflanzengruppen herum offene oder dünne Stellen.

Für uns Jungs war das wichtigste neben den Mädchen das Eishockeyspielen.

Als Puck diente meist eine zertretene Konservendose, ein Holzstück oder auch ein Eisklumpen. Die wurden sorgsam „gehütet“ – sie wurden zwar an der Seite relativ offen abgelegt, aber niemand sollte es wagen, die am nächsten Tag zu benutzen. Erstaunlicherweise hielt man sich daran, wenn man sagte: „Das ist unser Puck.“

Als Eishockeystöcke wurden Äste oder selbstgebastelte Lattenkonstruktionen benutzt, wobei letzte meist nicht sehr haltbar waren. Am besten war ein kurzes, 3-4 cm dickes Aststück aus dem schräg ein dünner ca. 2cm dicker Ast entsprang. Dies fanden wir meist in den Büschen am oberen Ende zu den anliegenden Äckern hin. Entsprechend verwüstet sahen nach einer „guten“ Wintersaison die Bäume dann aus – sie erholten sich aber im nächsten Jahr wieder.

Als Sohn eines Dachdeckers hatte ich Glück, denn wir konnten in der nahegelegenen Werkstatt meines Vaters mit den passenden Werkzeugen sowohl die Äste passend bearbeiten oder Stöcke selbst herstellen. Zur Verschönerung schnitzten wir auch oft Muster in die Rinde der Stöcke, wobei diese relativ schnell „im Kampf“ auf dem Eis beschädigt wurden.

Als Tore dienten uns Steine, die wir ins Eis klopften und die dann festfroren oder auch Stöcke, die wir in selbstgehauene Löcher steckten.

Unsere Schlittschuhe waren bis Ende der fünfziger Jahre ausnahmslos Kufen, die unter feste Schuhe geschraubt wurden. Wichtigstes Utensil war dann der kleine Schraubschlüssel, der immer wieder einmal gebraucht wurde, um gelöste Verbindungen fester zu schrauben oder im Eishockeykampf gelöste Kufen neu anzuschrauben. Der Vorteil war, dass die Kufen leicht waren und man nach Abnahme der Kufen mit den „normalen“ Schuhen auch andere Spiele außerhalb der Eisfläche machen konnte. Eine besondere Freude war es, wenn ein Boot der Familien Bädorf oder Nannenhorn am Ufer des Gewässers abgelegt war, denn dies konnte man dann als bequeme Sitzfläche für das An- und Ausziehen der Kufen verwenden. Allerdings tauchte dann ab und zu einer der Besitzer auf, der uns dies verbot - was allerdings meist nach wenigen Tagen aufgegeben wurde.

Anfang der sechziger Jahre tauchten dann die ersten „Eisprinzessinnen“ auf, die weiße „Komplettschuhe“ hatten und dann auch prompt Figurenlaufen auf dem Eis übten.

Für uns als Jungs standen dann später prompt „Eishockeystiefel“ auf dem Weihnachtswunschzettel.

Für die Großen gab es am Ufer des oberen Gewässers einen besonderen Treffpunkt unter einem alten Baum mit einem übers Eis ragenden langen und dicken Ast. Über diesen wurde ein Seil geworfen und hier konnte man sich hin und her schwingen. Allerdings konnte dieser Baum fast nur im Winter genutzt werden, da der Zugang zu anderen Zeiten zugewachsen, verschlammt und durch die angrenzenden Gärten versperrt war. Hier wurde auch mit den Mädchen gespielt – wehe wenn sich hier „Kleine“ blicken ließen. Hier durchlitt ich auch manche Rivalenkämpfe bis hin zur Prügel, bis ich das Problem lösen konnte – aber das ist eine andere Geschichte.   

Mit den Mädchen spielten wir „nachlaufen“ oder – am schönsten – gruppenweises Fangen, aber das ist eine andere Geschichte.

Die „richtigen“ Jungs spielten „natürlich“ Eishockey, wenn es irgendwie ging. Erstaunlicherweise auch mit Erwachsenen, die – sofern noch fit – integriert wurden. Allerdings gab es nicht viele Erwachsenen, die Zeit und Lust zum Schlittschuhlaufen hatten. Ich erinnere mich hier insbesondere an Familienangehörige der späteren Metzgerei Hennes.

Ein besonderes Ritual war die Aufstellung der Mannschaften – selten spielten feste Manschaften gegeneinander. Wir wollten meist gleichwertige Gegner – aber das ist eine andere Geschichte.

Ungestört Eishockey spielen konnten wir am besten auf den „sibbe Pöhl“. Hier lief uns niemand übers Spielfeld und wir konnten uns austoben.

War allerdings Schnee gefallen, holten wir zuhause Schneeschaufeln und wir mussten dann – oft sehr mühsam und anstrengend – das Eis für eine Spielfläche frei und vor allem glatt räumen. Dies gab dann spätestens am nächsten Tag oftmals Ärger mit anderen, die „unsere“ geräumte Spielfläche bequemerweise für ihren Eislauf nutzten. In Einzelfällen führte das sogar zu massiven Auseinandersetzungen, die ein oder zweimal sogar dazu führten, dass wir unsere Fläche wieder zerstörten. Meist hatten wir aber keine Lust dafür und wichen auf die wenig genutzten „Sibbe Pöhl“ aus.

Gegen Ende des Winters freuten wir uns aufs „Sälcheslaufen“ auf schwingendem Eis – aber das ist eine andere Geschichte. 

 

30  Bahnschlage 17.12.2010

Außer Schlittenfahren und Schlittschuhlaufen – das sind andere Geschichten - gab es noch ein „einfacheres“ Wintervergnügen: „Bahnschlage“

Im Prinzip bedeutet dies nichts anderes als über eine Eisbahn stehend rutschen – aber bei uns war es mehr, denn es stand ja in Konkurrenz zu den anderen Wintervergnügen.

Auf natürlicher Weise standen uns nur die Groovgewässer zur Verfügung, da war aber Schlittschuhlaufen wichtiger. Es sei denn, es hatte so geschneit, dass dies auf dem Eis unmöglich war und ein Räumen des Schnees zu aufwendig. Dann räumten wir zunächst ein 5-7 m langes, schmales Stück Eis frei. Wenn die Oberfläche nicht glatt war, gossen wir auch schon mal zusätzlich Wasser aus einem selbstgeschlagenen Eisloch darüber und versuchten es zu glätten, was jedoch nicht immer gelang.

War es jedoch glatt war es ein tolles Vergnügen, hier mit Anlauf zu rutschen. Ich weiß nicht mehr wirklich, wie weit wir es schafften. Ich schätze 5 m mindestens und ca. 8-10 m maximal. Eine besondere Kunst war es, sich zum Schluß zu drehen und weiter rückwärts zu rutschen. Manchmal machten wir es auch zu zweit – natürlich mit einem Mädchen. Leider habe ich aber die entsprechende „Technik“ / Methode vergessen – ich habe nur noch süße Erinnerungen daran….

Natürlich machte es nur Spass, wenn auch Mädchen dabei waren. Denn dann konnte man zeigen, wie gut man war oder den Mädchen helfen, wenn sie mal hinfielen. Leider waren aber auch die Mädchen so fit, dass sie nicht mehr als die Jungen fielen.

Anfänger rutschten in der Marktstr. Oder auf dem Marktplatz durch die „Sood“, vergaßen aber dabei, dass es hier durch das stets nachlaufende Wasser unregelmäßige Oberflächen oder  Wasseransammlungen gab. Hier konnte man schnell von der Bahn abkommen, gegen eine Mauer oder ein Haus stürzen oder auf dem Hosenboden ins nicht gerade saubere Wasser…..

Es kam aber auch vor, dass es am Berg der Marktstraße fürs Schlittenfahren zu glatt wurde, dann „bauten“ wir dort eine Bahn mit Hilfe von Wasser, das wir aus den anliegenden Häusern holten. Eine derartige Bahn war natürlich das Nonplusultra, da es hier den Berg hinunterging und wir bis zu 15 / 20 m rutschen konnten.  

Da dies aber sehr gefährlich für die unten in der Marktstraße wohnenden Anwohner war, räumten wir auch schon mal dann die Bürgersteige bzw. bestreuten sie mit Asche.

Ansonsten konnte es uns passieren, dass Anwohner die Bahn in der Mitte der Straße mit Asche einstreuten und wir ziemlich schmutzig wurden, wenn wir einmal hinfielen. Das schlimmste war jedoch, wenn man in die mit gelber Asche bestreute „Sood“ fiel, in der zudem noch frische Abwässer zum Rhein abliefen.

In machen Jahren hatte wir zudem Glück, dass Schnee fiel, der relativ schnell „glatt“ wurde, dann konnten wir an einigen wenigen Stellen vom Uferhang über den Schnee aufs Eis rutschen….

 

 

31 Sälcheslaufen 17.12.2010

Ein seltenes, aber unvergessliches Erlebnis war das „Sälcheslaufen“. Dies war nicht in jedem Jahr möglich, manchmal aber sogar zweimal.

Hierzu musste das Eis auf den Groovgewässern antauen – mysteriöser weise funktionierte dies auf den „Sibbe Pöhl“ nie. Zudem musste das Eis relativ glatt ohne Schnee sein.

Dann wurde das Eis gummiartig oder wir „machten es zu Gummi“.

Es war aber eine sehr gefährliche Sache, an der fast nur Jungen (oder ? wenn nicht Mädchen meldet Euch !!!) und auch hier nur die Großen teilnehmen durften. Kleinere wurden verscheucht und es war ihnen strikt verboten, das Eis in diesem Zustand überhaupt zu betreten… Zudem konnte dies nur von geübten und sicheren Schlittschuhläufern gemacht werden.

Sobald wir merkten, dass das Eis antaute und schon mal knackte, fassten wir uns an den Händen (jedenfalls meistens) und bildeten auf einem östlichen Hang eine Kette zu etwa 10 Läufern. Dann liefen wir mit Schwung gleichzeitig und parallel auf die Eisfläche zur anderen Seite – nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam.

Wenn wir den richtigen Zeitpunkt erwischt hatten, knackte das Eis leicht und bog sich schwach durch. Wenn wir dies mehrfach von beiden Seiten wiederholten, bildete das Eis vor uns regelrecht kleine Wellen, die wir  durch unser Gewicht vorantrieben. Wenn das Eis so in der kurzen Querrichtung gummiartig geworden war, riskierten wir es auch manchmal, das Gewässer in der Längsrichtung durchzulaufen. Aber meist war uns das zu riskant, denn man musste ziemlich synchron laufen und  durfte keinesfalls stehenbleiben Wenn ein Teil zurückblieb, konnte eine zweite Welle im Eis entstehen, die in Konflikt mit der ersten Welle zu einem Eisbruch führen konnte….

Soweit ich mich erinnern kann, ist aber niemals etwas beim Sälcheslaufen passiert.

Leider ließ das Eis das Sälcheslaufen in der Regel nur 1-2 Tage zu, dann bildeten sich erste Löcher und es wurde auch für uns zu gefährlich …

 

 

32  Eisschollen 17.12.2010

Es muss um 1954 gewesen sein, da sah ich zum ersten Mal große Eisschollen auf dem Rhein. Mit meinem Vater durfte ich an einem Sonntag an den Rhein zur „ersten Kribb“ auf der Groov gehen – wahrscheinlich war dies nach der Kirche vor dem obligatorischen Frühschoppen. In der Woche oder samstags hätte er dafür nie Zeit gehabt – und wir waren alleine. Bei normalen Spaziergängen war ich mit meinem Vater nie allein, sondern immer nur mit meiner Mutter.

Am Kribbenkopf angekommen sah ich sie, dann: große schwere schwimmende, nahezu runde Inseln mit aufgebogenen Rändern, ca. 50 – 60 cm groß. Sie kamen den Rhein herunter und wurden sofern sie nicht weit genug in der Hauptströmung waren, hinter dem Kribbenkopf durch in die rheinaufwärts gerichtete Gegenströmung abgebremst. Sie lagerten dann zwischen den Kribben oder stapelten sich am Kribbenstrudel.

Durch die mehrere Zentimeter hohen Ränder luden sie nahezu zum Betreten und Fortschwimmen ein. Nachdem ich dies ansatzweise versuchte, drückte mein Vater mit einem Fuss auf eine Scholle und ich sah, wie schnell die unterging. Von da an kam ich nie wieder in Versuchung, eine Scholle zu betreten. Das war auch seine Art der Erziehung: Er redete nicht nur theoretisch, sondern er versuchte mir immer die Gefahren deutlich zu zeigen – wie auch bei später bei Munitionsfunden – das ist jedoch eine andere Geschichte.

Aber es war ein wunderschöner und unvergesslicher Anblick: überall diese schönen runden Eisplatten mit ihren unregelmäßigen Rädern, die aussahen wie überzuckert oder mit Zuckerwerk verziert – das Ganze in einem Rhein ohne jedes Schiff.

 

Anfang der sechziger Jahre (1963?) hab ich nochmal Eisschollen auf dem Rhein gesehen – allerdings nur sehr wenige und ohne dass sie geschlossene Felder in Ufernähe bildeten. Allerdings habe ich in schwacher Erinnerung, dass ein Kind auf eine Scholle gestiegen war und prompt ins Wasser fiel. Wo das geschah und was mit dem Kind geschah, weiß ich nicht mehr – nur dass wir in Zündorf über soviel Dummheit diskutierten. Dies lässt eigentlich darauf schließen, dass es doch in Zündorf passiert sein musste.

 

33. Schwimmen und Dampfer

Fürs "richtige" Schwimmen war es auch wichtig, Schiffe, hauptsächlich die Dampfer der Köln-Düsseldorfer zu kennen - insbesondere die Raddampfer mit ihren Eigenschaften. Natürlich interessierten uns nicht die technischen Daten der Schiffe, sondern die schwimmtechnischen Eigenschaften - nämlich hautsächlich Verhalten, Wellenschlag und Sog.

Mit der Zeit kannten wir alle KD-Dampfer und konnten sie sogar bereits von weitem identifizieren. Darüberhinaus beeindruckten uns natürlich auch die großen Schleppdampfer mit ihren nachfolgenden Schleppzügen von bis zu sieben Schiffen.

Wenn wir "Größeres" vor hatten, z.B. in der Strömung entlang der Sibbe Pöhl schwimmen, von der Sechsten Kribbe rheinabwärts oder insbesondere auf die andere Rheinseite, hielten wir zunächst nach besonderen Schiffen Ausschau. Auch mussten wir auf die Zusammensetzung der Gruppe achten - wir schwammen nie allein. Hatten wir ängstliche oder schwächere Schwimmer dabei ?. Dies alles war wichtig, denn Schiffe waren natürlich eine Gefahr, auch wenn man nicht zu nahe an sie heranschwamm.

So hatten oft niederländische oder belgische kleine Kähne die gefährliche Eigenart bis auf wenige Meter an die lange Buhne der Sibbe Pöhl heranzufahren, um die Strömungsverhältnisse im Rhein auszunutzen und Kraftstoff zu sparen. Sie wechselten je nach Strömungsverhältnissen die Seite, währen z.B. die Schleppzüge naturgemäß ohne große Richtugsänderung dem Flußlauf folgten. Auch die Dampfer der KD fuhren nicht "kreuz und quer" sondern geradlinig.

wird fortgesetzt

 

34. weitere mögliche /geplante Geschichten (z-T. doppelt aufgeführt)

 Schmittgasse

  1. Adi Pohl (Günter ?)
  2. Arme Ritter
  3. Autofahren
  4. Badetag
  5. Die Hexe und der Liebe
  6. Dreschmaschine / Scheunen
  7. Eierklau
  8. Eisbär
  9. Fernsehen Onkel Georg
  10. Fotokamera
  11. Geschäfte Poisch
  12. Im Heu toben
  13. Kartoffelzucht
  14. Klapperstorch
  15. Kneipe… Ein Raum, Linden
  16. KVB Krokodil
  17. Nicht an den Rhein !
  18. Prügel Sens / Gemüse,
  19. Mensch Ärger dich nicht
  20. Sahne holen
  21. Spaziergänge mit Oma
  22. Tote Hühner fliegen
  23. Schlafen/ Wohnverhältnisse

Marktstr

  1. Aale Marktstr
  2. Aalfang
  3. Alles wird aufgegessen
  4. Angeln (Krabben,…Netzflicken)
  5. Auswahlverfahren
  6. Bäume sprengen
  7. Baumschaukeln
  8. Beichten
  9. Brandgranaten
  10. Brunnen
  11. Die Italiener
  12. Die Resopalküche
  13. Die rote Packung bei Koch
  14. Die Superbahn
  15. Doktor spielen
  16. Ecke Stehen(Schule)
  17. Eishockey
  18. Erbsensuppe mit Einlage
  19. Ertrunken
  20. Fallen bauen
  21. "Familie" (spielen)
  22. Fahrerprüfung 2x
  23. Fangen
  24. Feindschaften/Freundschaften "Kolonie"   
  25. Fischfang
  26. Fischverkauf
  27. Flaschenpost
  28. Flaschen sprengen
  29. Fleißkärtchen (Schule)
  30. Freundschaften Schwazze Siedlung /Steinsiedlung
  31. Frühschoppen
  32. Fussball 3 Ecken ne Elfer, Erster Alles
  33. Gänge
  34. Garage rangieren => u.a. bester Fahrer KATS Reg. /
  35. Geheimbund / Bande
  36. Geheime Wege
  37. Getrennte Schulhöfe
  38. Geschwisterbetreuung
  39. Handgranaten
  40. Häusschen
  41. Hüssje
  42. Judo / Verprügelt
  43. Karbid
  44. Kindergarten
  45. Kino Hptstr
  46. Kino Peters
  47. Kirchen/Klostermessdiener
  48. Kirche / Wandlung
  49. Kloster Latein
  50. Küssen
  51. Landabstechen
  52. Liebespärchen
  53. Lügen
  54. Morgensterne
  55. Munition allg Sprengungen Karbid
  56. Mutproben (Pfadfinder)
  57. Mutprobe Lindlar Jurten
  58. Nicht über die Hauptstr ! Köser Fahrrad über Damm
  59. Nur zum Kinderkriegen
  60. Ömmere
  61. Pattevuel
  62. Prügeln Pfadfinder
  63. Rauchfeuer
  64. Räucherdos
  65. Reiterkämpfe
  66. Rohrstock(Schule)
  67. Rollschuhlaufen
  68. Schlepper Flöße
  69. Schüchtern
  70. Schulhof
  71. Schwimmen, allg
  72. Seilschwingen
  73. Strandbad
  74. Tannölche ?
  75. Tretminen
  76. Wermut, Zigarretten
  77. Zucker auf Fensterbank
  1. Hedi
  2. Schwesterchen
  3. Hannelore, Gerti
  4. Tanztee

 SEX ist Pfui Kirche

Absprachen Handwerk

Geschäfte in Zündorf

Nachbarschaftliches rund um Marktstr. 7

 Jüdisches Leben rund um Marktstr. 7

 

 

 

Ausgrabungen / Historisches Marktstr. 7

-        Gewölbe

-        Kännchen

-        Pütt

-        Brunnen

-        Gang

-        Mühlentapete

-        Noch mehr ???